Jahn Forchheim trifft auf Kickers II

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Die Jahn-Spieler (an der Bande Hayri Özdemir, liegend Genc Bajrami, in Grün Torwart Tugay Akbakla, Nr. 13 Senad Bajric und Nr. 19 Firat Güngör sowie die Trainer Michael Hutzler in Schwarz und Christian Michl mit Kappe) waren nach dem 4:0 gegen Feucht und dem Erreichen der Relegation geschafft. Foto: Daniel Ruppert
Die Jahn-Spieler (an der Bande Hayri Özdemir, liegend Genc Bajrami, in Grün Torwart Tugay Akbakla, Nr. 13 Senad Bajric und Nr. 19 Firat Güngör sowie die Trainer Michael Hutzler in Schwarz und Christian Michl mit Kappe) waren nach dem 4:0 gegen Feucht und dem Erreichen der Relegation geschafft. Foto: Daniel Ruppert
Foto: Uwe Kellner
Foto: Uwe Kellner
 
Foto: Uwe Kellner
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Wegen Krämpfen wurde Alex Boateng ausgewechselt. Foto: Daniel Ruppert
Wegen Krämpfen wurde Alex Boateng ausgewechselt. Foto: Daniel Ruppert
 
Jahn-Keeper Tugay Akbakla hielt die Null fest. Foto: Uwe Kellner
Jahn-Keeper Tugay Akbakla hielt die Null fest. Foto: Uwe Kellner
 

Relegation erreicht, aber jetzt wird's happig: Die SpVgg trifft auf die Reserve des FC Würzburger Kickers - eine äußerst namhafte Truppe.

Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag in der Fußball-Bayernliga Nord war klar: Die SpVgg Jahn Forchheim musste gewinnen, um die Relegation erreichen zu können. War das Glück in den vergangenen Wochen nicht gerade auf Forchheimer Seite, lief diesmal alles für den Jahn: Die Konkurrenz patzte, die Hutzler-Elf dagegen besiegte den 1. SC Feucht mit 4:0. Nun geht es für den Jahn in die zweiründige Relegation: Am Mittwoch (18.30 Uhr) steht das Hinspiel in Runde 1 beim FC Würzburger Kickers II an, das Rückspiel gegen den Tabellen-Zweiten der Landesliga-Nordwest findet dann am Samstag (18 Uhr) in Forchheim statt. In der zweiten Runde würde dann der VfL Frohnlach warten, der in Runde 1 ein Freilos genießt.

Glücklich ist die Auslosung für den Jahn keinesfalls gelaufen: Die Kickers II drängen mit Macht in die Bayernliga, das unterstreichen allein die Zahlen eindrucksvoll: Die letzten elf Spiele gewonnen und dabei nur ein Gegentor kassiert! Ein Grund hierfür: Die Verstärkung aus der Ersten. So sind zuletzt regelmäßig Ex-Bundesliga-Profi Christian Demirtas, Sturm-Tank Christopher Bieber aufgelaufen - und das ist nur eine kleine Auswahl. "Die treten mit voller Kapelle an", sagte Jahn-Teammanager Rene Hoffmann angesichts der Schwere der Aufgabe: "Aber jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden. Warten wir's ab. Abschenken werden wir nichts."


SpVgg Jahn Forchheim - SC Feucht 4:0

Die Gastgeber ließen sich den Druck nur bedingt anmerken, ohne größere Fehler spielten sie auf das gegnerische Tor. Nach einer Ecke blieb der Ball gefühlte drei Minuten im Feuchter Strafraum, ohne den Weg ins Ziel zu finden (5.). Auf Zuspiel von Timo Strohmer wurde Senad Bajric nach außen abgedrängt und brachte nur noch ein Schüsschen heraus (15.). Auch auf Pass von Adem Selmani wurde Bajric in letzter Sekunde von einem SC-Verteidiger abgelaufen (36.).

Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es die dritte ähnliche Situation, diesmal wurde Bajric beim Ausholen allerdings regelwidrig zu Fall gebracht, die Pfeife des Schiedsrichters blieb dennoch stumm. "Das war ein klarer Elfer", sagte Bajric nach dem Spiel. Neben diesen Halbchancen fabrizierte ein Zuschauer Sehenswertes: Der bereits vor der Freibierausgabe mit einem Becher ausgerüstete Mann wollte den Ball zurück aufs Feld schießen, traf aber die Bratwurstbude auf der gegenüberliegenden Seite.

Ein Grundschullehrer hätte den Jahn-Akteuren "stets bemüht" ins Zwischenzeugnis geschrieben, nach dem Wechsel belohnten sich die Hausherren aber. Selmani entschied sich nach mehrfachem Übersteiger für eine Flanke aus dem Halbfeld, Bajric köpfte gegen die Laufrichtung des Gästekeepers, der gar nicht mehr versuchte, die Murmel aus dem Netz zu fischen (55.).

"In der ersten Halbzeit hat Feucht gut dagegengehalten, nach dem 1:0 war der Widerstand gebrochen", analysierte der Torschütze, der auch am 2:0 und 3:0 beteiligt war. Erst spielte er einen Querpass von Selmani im Sechzehner erneut quer, Max Bauernschmitt semmelte am Ball vorbei, doch der ursprüngliche Passgeber Selmani versenkte ihn im Kasten (62.).

Knapp zehn Minuten später wurde Bajric von Alexander Boateng auf den rechten Flügel geschickt und bediente erneut seinen Kapitän, der beim zweiten Versuch mehr Konzentration aufbrachte und zur Vorentscheidung einschob. Auch wenn es erst sein drittes Saisontor war - der Jubel in Christiano-Ronaldo-Manier war ihm gegönnt.

Schließlich holte sich auch Strohmer den verdienten Lohn für seinen starken Auftritt ab, als er von der Mittellinie startend seinen Gegenspieler schwindelig täuschte und überlegt ins lange Eck abschloss (79.). Als Stadionsprecher Christopher Fleith das 1:5 des FC Eintracht und das 0:4 des VfL durchsagte, blieb die Freude der Jahn-Spieler dennoch verhalten. Zum einen waren sie an einem frühsommerlich warmen Tag mal wieder ersatzgeschwächt aufgelaufen und entsprechend erschöpft - Boateng musste sogar mit Krämpfen in beiden Beinen ausgewechselte werden - , zum anderen warten ab Mittwoch bis zu vier Relegationspartien auf Forchheim.

Bezüglich seines Lazaretts hat Hutzler wenig Hoffnung: "Sven Becker und Hendrik Hassa schaffen es auf keinen Fall. Tim Basener und Thomas Roas wahrscheinlich auch nicht." Hassa hatte sich am Dienstag im Training verletzt und fällt mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus.

SpVgg: Akbakla - Leikam, Bauernschmitt (74. Bajrami), Strohmer, Selmani, Bajric, Gumbrecht, Özdemir, Boateng (84. Eisgrub), Dietrich, Güngör
Schiedsrichter: Johannes Mayer (Gelbelsee), Zuschauer: 250