Und plötzlich ist wieder Abstiegskampf angesagt in der A-Klasse 4 ER/PEG: Obertrubach braucht einen Punkt gegen Kirchenbirkig, um auf der sicheren Seite zu sein. Blöd nur: Kirchenbirkig muss gewinnen, um Meister werden zu können. Und hofft zusätzlich auf Schützenhilfe.
Das Ergebnis hat Thomas Riess zwar mitbekommen, es interessiert ihn aber nicht wirklich: Mit 2:1 gewann der FC Hartenstein unter der Woche gegen den FC Stöckach, dadurch kann der Tabellen-Vorletzte zu Obertrubach aufschließen und ein Entscheidungsspiel um den Abstieg zu erzwingen. Damit hat Thomas Riess, der Spielertrainer des SV Kirchenbirkig, erstmal wenig zu tun - allerdings trifft sein Team am Sonntag um 13.15 Uhr auf Obertrubach, einem Gegner also, dem eine Niederlage schweren Schaden zufügen könnte - vorausgesetzt natürlich, dass Hartenstein bei der Auerbacher Reserve gewinnt. Aber was sich am Tabellen-Ende abspielt, das interessiert Riess - wie gesagt - nur bedingt.
Er selbst hat mit Kirchenbirkig noch die Gelegenheit zum Spitzenreiter aus Leutenbach (in Velden) aufzuschließen, im Falle einer Niederlage sogar den direkten Kreisklassen-Aufstieg zu schaffen. Die Relegation hat der SV aber sowieso sicher.
"Es bringt gar nichts, wenn wir auf die anderen schauen. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen, das Spiel durchbringen und dann abwarten, was möglich ist. Auf die Gegner schauen wir nicht", sagt Riess.
Letztlich ist Kirchenbirkig sowieso davon abhängig, wie sich Leutenbach in Velden schlägt. Von den Hausherren erwartet Riess allerdings keine Wunderdinge - das belegen auch die Ergebnisse der letzten Wochen. Mit 46 Punkten und Platz fünf ist Velden längst gesichert - weder nach unten noch nach oben ist etwas möglich. Aus den vergangenen sechs Spielen gelang Velden beim 3:2 gegen Thuisbrunn nur ein Sieg, die Luft scheint nach einer langen und kräftezehrenden Saison endgültig raus zu sein.
"Im Normalfall sollte Leutenbach gewinnen, aber im Fußball ist ja alles möglich", sagt Riess.
Zwei Punkte zurück Die Ausgangslage an der Tabellenspitze gestaltet sich wie folgt: Leutenbach ist zwei Punkte vor Kirchenbirkig. Gewinnt also Kirchenbirkig und spielt Leutenbach nur Remis, steht ein Entscheidungsspiel um den Titel an. Gewinnt Kirchenbirkig und verliert Leutenbach, steigt der SV direkt auf, die Concordia muss in die Relegation. Bei einem Leutenbacher Sieg kann der SV dagegen machen, was er will - er bleibt Zweiter. "Das Fatalste wäre, wenn Leutenbach Punkte liegen lässt und wir selbst nicht gewinnen. Daher ist klar: Für uns zählt nur ein Sieg", sagt Riess.
Dass es gegen Obertrubach allerdings nicht leicht werden wird - unter den neuen Vorzeichen erst recht nicht - weiß Riess. Da genügt die Erinnerung an das Hinspiel.
Damals hatte der SV die stabilste Abwehr - bis zum Anpfiff. Obertrubach sah bei einer 3:2-Führung in der 75. Minute wie der Sieger aus - dann drehte Kirchenbirkig aber noch das Spiel zum 4:3. "Das wird kein Selbstläufer", sagt Riess, der außerdem auf eine Handvoll verletzter und angeschlagener Spieler verzichten muss. So geht es allerdings ganz vielen Vereinen in dieser nicht enden wollenden Saison.
In Obertrubach allerdings kann Coach Marco Rietz aus dem Vollen schöpfen. Trotz der verschärften Tabellen-Situation hat der Coach die Ruhe weg: "Wir haben es in der Hand, brauchen einen Punkt - und den werden wir mindestens auch holen." Ein bisschen ärgert es Rietz aber, dass am letzten Spieltag noch ein wenig gezittert werden muss: Hätte seine Mannschaft in der Vorwoche beim 3:3 gegen Elbersberg die 3:0-Führung nicht vergeigt, wäre der Klassenerhalt bereits gesichert.