Der Jahn bekommt es in der Bayernliga-Relegation zwar "nur" mit der Reserve der Würzburger Kickers zu tun, doch der Kader des FC hat sich gewaschen.
Relegationsspiele sind attraktiv und spannend, weil zwei gleichwertige Mannschaften aufeinandertreffen. Während der höherligige Verein in der Regel mehr Erfahrung und Qualität mitbringt, punktet der "Underdog" mit dem Selbstvertrauen vieler Erfolge aus der Saison und dem geringeren Druck.
Das gilt auch in der Begegnung des Baiersdorfer SV, der es im Kampf um den Verbleib in der Landesliga Nordost am Donnerstag (Rückspiel: Sonntag) mit dem ASV Zirndorf zu tun bekommt. Im Duell zwischen der SpVgg Jahn Forchheim, deren mutmaßliche Rückkehrer Bastian Schäferlein und Max Göbhardt mittlerweile unterschrieben haben, und den Würzburger Kickers II scheinen die Rolle dagegen klar verteilt.
FC Würzburger Kickers II - SpVgg Jahn Forchheim
Die Würzburger sorgen gerade mit ihrer ersten Mannschaft für Furore, die gegen den MSV Duisburg gestern den Durchmarsch in die 2.
Liga schaffte. Doch auch die Reserve geht nach ihrem zweiten Platz in der Landesliga Nordwest in die Relegation. Nach vier Spieltagen stand sie nur auf Platz 13, mit Beendigung der Hinrunde immerhin auf Rang 4. Den zweiten Platz hat der FC mit nur einem Zähler vor der Zweiten des FC Schweinfurt erreicht.
Doch die Gastgeber (Mittwoch, 18.30 Uhr) warten mit einer hochkarätig besetzten Mannschaft auf. Die Aufholjagd mit zuletzt elf Siegen in Folge - bei nur einem Gegentor - ist nicht zuletzt auf Verstärkung aus dem Drittliga-Team zurückzuführen. Verteidiger Christian Demirtas, der heute 32 wird, und Angreifer Christopher Bieber (26) haben sogar einen Wikipedia-Eintrag. Welcher Landesliga-Spieler kann das schon von sich behaupten? Der gebürtige Offenbacher Demirtas lief zwischen 2004 und 2007 für Mainz 05 in der Bundesliga auf.
In der beendeten Saison schlüpfte der frühere deutsche Jugend-Nationalspieler türkischer Herkunft zehn Mal über die volle Distanz ins Trikot der Kickers-Reserve.
Beim Karlsruher SC lief er Bieber über den Weg, mit dem er heute und im Rückspiel am Samstag (18 Uhr) um den Aufstieg kämpft. Der Angreifer aus Baden-Württemberg erzielte in sieben Einsätzen für die Zweite fünf Tore. Nebenbei könnten die Würzburger für einen doppelten Durchmarsch im Verein sorgen, denn auch die Zweite stieg bereits im vergangenen Jahr auf. 2008 spielte die Reserve noch in der A-Klasse.
ASV Zirndorf - Baiersdorfer SV
Ähnlich wie die Kickers II in der Landesliga hat sich Zirndorf in der Bezirksliga Mittelfranken 1 mit hauchdünnem Vorsprung den zweiten Platz gesichert. Der ASV verlor nur eine der vergangenen 15 Partien.
Baiersdorf hat dagegen nur drei der letzten 17 Begegnungen gewonnen und sich mit einem mühsamen Remis gegen Schlusslicht Friesen einen Relegationsplatz erkämpft.
Allerdings musste auch der Bezirksligist um sein Ticket bangen. Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit gelang das entscheidende 2:1 gegen Aufsteiger Diepersdorf - per Foulelfmeter. Zur Winterpause war der ASV schon abgeschlagen. Die beiden Kontrahenten kreuzten bereits vor zwei Jahren die Klingen, als Baiersdorf als Meister aufstieg, klar vor dem Vierten Zirndorf. Lediglich Felix Günther, der gegen Friesen nach langer Verletzungspause auflief, und Miguel Gonzalez sind bei den Krenkickern aus dieser Zeit übrig geblieben. BSV-Coach Thomas Luckner lobt: "Das ist eine ordentliche Mannschaft, die schon lange Jahre zusammenspielt". Das Rückspiel findet am Sonntag um 16 Uhr in Baiersdorf statt.
