Es zählt nur Schlaifhausen

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Simone Wagner Foto: privat
Simone Wagner  Foto: privat

Nach ihren Bezirksliga-Partien trägt Simone Wagner bei den Herren-Teams des FC Schlaifhausen den Eiskoffer. Zudem plant die 25-Jährige eine Rückenschule.

2014 ging es für alle drei Fußball-Teams des FC Schlaifhausen eine Liga nach oben. Simone Wagner hatte daran in mehreren Funktionen ihren Anteil.

Wer hat Sie angespielt?
Simone Wagner: Mein Hausarzt Reinhard Niebler, der seine Karriere beim SV Poxdorf ausklingen lässt. Von 2012 bis 2015 hat er bei uns in Schlaifhausen gespielt. Er ist ein ruhender Pol in jeder Mannschaft und leitet die Abwehr. Sein Zeitmanagement mit Beruf, Familie mit bald vier Kindern und Fußball finde ich erstaunlich.

Wie sind Sie zum Fußball gekommen?
Als Kind habe ich nach der Schule immer mit meinem Cousin Florian Kroder gekickt, der in der Männermannschaft spielt. Er ist damals zum FC und wenig später habe ich mich auch im Verein angemeldet.
Bis auf ein halbes Jahr, als wir keine entsprechende Mädchenmannschaft hatten, ich aber zu jung für die Damen war, spiele ich seit der F-Jugend ununterbrochen in Schlaifhausen.

Reinhard Niebler hat Sie als sozial engagiert angekündigt. Was machen Sie alles für den FC?
Ich bin Beisitzerin im Ausschuss. Eine Zeit lang habe ich eine Mädchenmannschaft trainiert, bei den Spielen der Männer bin ich für den Eiskoffer zuständig. Und wenn einer der Jungs mal ein Wehwehchen hat, gibt es eine Massage. Schließlich bin ich von Beruf Physiotherapeutin.

Was sagt denn Ihr Freund dazu?
René Jodzeck spielt selbst in unserer Reserve und er wusste, worauf er sich einlässt (lacht).

Vor zwei Jahren sind Sie mit den Schlaifhausener Frauen in die Bezirksliga aufgestiegen. War das Ihr größter Erfolg?
Auf jeden Fall. Das Besondere daran war, dass gleichzeitig unsere erste und zweite Herrenmannschaft aufgestiegen sind. Das 50-jährige Bestehen des FC haben wir zwar um ein Jahr verpasst, aber ich glaube trotzdem, dass wir damit Vereinsgeschichte geschrieben haben, die sich nicht so schnell wiederholen wird.

Auch der FC Bayern München feiert in diesem Jahr wahrscheinlich eine doppelte Meisterschaft. Nach den Frauen können heute die Männer nachziehen. Wie finden Sie die Dominanz der Bayern?
Ich bin kein großer Fußballfan, für mich zählt nur der FC Schlaifhausen. Auch wenn der Erfolg wahrscheinlich finanziell bedingt ist, finde ich, dass die Bayern in Sachen Breitensport ein Vorbild sein können, da sie mittlerweile auch im Frauenfußball und im Basketball eine gute Rolle spielen. In Schlaifhausen haben wir momentan nur Fußball. Wir planen aber, Schach wiederzubeleben und ich würde gerne eine Rückenschule anbieten.

Der Klassenerhalt in der Bezirksliga steht längst fest. Wie lauten die Pläne Ihrer Mannschaft für die letzten vier Spiele?
Wir wollen unseren vierten Platz mindestens verteidigen. Da wir nur noch gegen Teams aus den Top 6 spielen, wird das nicht einfach.

An wen spielen Sie weiter?
Der Steilpass bleibt bei den Frauen und geht zu Nadja Heinemann vom SV Weilersbach. Wir haben in der D- und C-Jugend der Spielgemeinschaft zwischen Schlaifhausen, Pretzfeld und Wichsenstein als einzige Mädchen in einer Jungenmannschaft gespielt. Zuerst wurden wir immer belächelt, aber als die Gegner gesehen haben, was wir können, wurden wir respektiert.