Solo für Sopran Trompete und Orgel

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Die Kirche in Schirnaidel ist ebenso ein Kleinod, wie ihre hundert Jahre alte Steinmeyer-Orgel. Elisabeth Görner
Die Kirche in Schirnaidel ist ebenso ein Kleinod, wie ihre  hundert Jahre alte Steinmeyer-Orgel.  Elisabeth Görner
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Aus Anlass des hundertsten Geburtstages der Steinmeyer-Orgel in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Schirnaidel gab es ein Festkonzert.

Ja, es war - wie angekündigt - ein "Festliches Konzert" (für Sopran,
Trompete und Orgel) in der Kirche St. Johannes der Täufer in
Schirnaidel, sogar ein sehr festliches und anrührendes!

Die kleine, aber reich mit Bildnissen und Figuren ausgestattete
Barockkirche - die wahrscheinlich nach dem Plan von Johann Dientzenhofer
(1663 bis 1726) erbaut worden ist - war hauptsächlich durch Kerzen an den
Altären im Chorraum und an den beiden Seitenaltären beleuchtet; die
dezent rötlich illuminierte Kanzel gab zusätzlich noch etwas Licht und
auch die leuchtenden Farben der - von außen angestrahlten - Glasfenster
wirkten sich sehr angenehm aus. In dieser romantischen
Atmosphäre konnten sich die Besucher besonders intensiv auf die hörbaren Eindrücke
konzentrieren. Anlass für das Konzert war der 100. Geburtstag der 2014 sehr sorgfältig restaurierten Steinmeyer-Orgel. Die Firma
Steinmeyer, Öttingen, zählte bis 2001 zu den größten Orgelbauwerkstätten
Bayerns und sogar der Welt (Passauer Domorgel und Orgel in der
St. Michaels-Kirche in Hamburg!).

Henry Purcell, G.F. Händel, J.S. Bach und Johann Pachelbel standen
genauso auf dem Programm wie die erst 1928 und 1945 geborenen Komponisten
Ennio Morricone und John Rutter; aber auch die Romantik war vertreten,
z.B. mit dem berühmten "Hebe deine Augen auf zu den Bergen ..." aus dem
Oratorium "Elias" von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 bis 1847).

Die Orgel spielte natürlich die Hauptrolle, - solo bei der einleitenden
"Fanfare" von N.J.Lemmens (1823 bis 1881), bei Leon Boellmanns "Priere a
Notre Dame" und abschließend bei der "Ankunft der Königin von Saba" von
Händel. Die Eggolsheimer Organistin Elisabeth Roppelt, die sowohl die
Restaurierung der Orgel als auch das Jubiläumskonzert initiiert hat,
zeigte wieder einmal ihr großes Können. Das bewies sie
genauso bei der Begleitung der erst 29-jährigen Sopranistin Annegret
Endt aus Neuses, die aus ihrer begeisternden - auch relativ große
Tonabstände mit Bravour meisternden - Stimme alles herausholte: Beim
"Alleluja" von Händel ebenso,wie beim kraftvollen, raumfüllenden und mit Zartheit und
Innigkeit gesungenen "Pie Jesu" von Gabriel Faure (1845 - 1924) oder bei
der Zugabe "The Rose", einem Liebeslied der amerikanischen Sängerin und
Songschreiberin Bette Midler.
Dabei fiel Ulrich Huber (Scheßlitz) mit seinem Flügelhorn so
leise und dezent ein, dass es sich mehr atmosphärisch als bewusst hörbar
auswirkte. Vorher hatte er mit strahlendem Trompetenklang glänzen
können, z.B. beim "Menuett" aus Händels Feuerwerksmusik, dem "Allegro"
aus der Wassermusik und bei Purcells "Voluntary in C". Das weicher und
wärmer klingende Flügelhorn kam auch beim "Ave Maria" von Guilio Caccini
(1546 - 1618) zum Einsatz und bei Pachelbels "Kanon in D".

Wie exzellent das "Trio" E.Roppelt, A.Endt und U.Huber speilt, zeigte auch
(neben dem oben erwähnten "Alleluja") die Darbietung des "Thus the
gloomy world" von Purcell für Orgel, Sopran und Trompete; jedes
Instrument, auch das der menschlichen Stimme, kam zu seinem Recht und
alle drei ergänzten sich in absolut beglückender Harmonie.