SEK-Einsatz wegen Reichsbürgers in Forchheim wurde größer als geplant

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Das Wohnmobil des Festgenommenen an der Tankstelle im Forchheimer Norden, an den anderen Zapfsäulen läuft der Betrieb schon wieder weiter. Später am Abend wurde das Wohnmobil abgeschleppt. Foto: Josef Hofbauer
Das Wohnmobil des Festgenommenen an der Tankstelle im Forchheimer Norden, an den anderen Zapfsäulen läuft der Betrieb schon wieder weiter. Später am Abend wurde das Wohnmobil abgeschleppt.  Foto: Josef Hofbauer

Nach dem SEK-Einsatz in Forchheim wegen des Reichsbürgers von Georgensgmünd erklärt die Oberstaatsanwältin, was noch zu ermitteln ist.

Der Montag war für viele Menschen in Forchheim emotional, aufrührend und aufregend. Die sozialen Netzwerke sind voll mit Spekulationen, Fotos und (angeblichen) Zeugenaussagenvon dem SEK-Einsatz.

Am Tag darauf sind immer noch nicht alle Fragen geklärt. Während die Polizeipräsidien Oberfranken und Mittelfranken keinerlei Stellung beziehen wollen und auf die Staatsanwaltschaft in Nürnberg verweisen, spricht Anita Traud, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, Klartext.


Durchsuchungsbeschluss

"Wir sind wegen des Wohnmobils nach Forchheim gekommen", erklärt Traud, "und wir hatten einen Durchsuchungsbeschluss für eine Wohnung." Dass dann ein Mann aufgetaucht ist, der mit Haftbefehl gesucht wurde, war eher Zufall.

Der 34-Jährige war in dem Wohnmobil, nach dem ursprünglich gesucht wurde. "Wir haben erst dann festgestellt, dass auch der Fahrer des Wohnmobils noch eine Geldstrafe offen hatte, die er nicht bezahlen wollte", so Traud. Der Einsatz an der Jet-Tankstelle war demnach ungeplant größer ausgefallen als ursprünglich geplant. Der Mann, der festgenommen wurde, könnte jetzt sogar wieder auf freiem Fuß sein. "Das weiß ich gar nicht", sagt Traud, "aber sobald er seine Geldstrafe bezahlt hat, kann er gehen. Es kann sein, er musste gar nicht in die JVA."


Reichsbürger-Zusammenhang

In der JVA (Justizvollzugsanstalt) sitzt jedoch der Mann, wegen dem die Ermittler nach Forchheim gekommen sind. Wolfgang P., der sogenannte Reichsbürger aus Georgensgmünd, hatte letzte Woche bei einem SEK-Einsatz auf die Polizisten geschossen, die ihn festnehmen wollten. Einer von ihnen starb an seinen Verletzungen. Diesem Wolfgang P. wird das Wohnmobil zugeschrieben, das zur Fahndung ausgeschrieben war und das nun in Forchheim gefunden wurde.

Der Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung in der Forchheimer Lichteneiche stand schon länger. "Es war später Nachmittag, bis wir im Objekt drin waren und es klar war, dass wir dort dann wie gewohnt vorgehen können", berichtet Traud. Was genau dort gefunden wurde und ob Waffen oder Munition dabei waren, dazu macht die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft keine Angaben.


Noch wird ermittelt

"Dazu können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nichts sagen. Dasselbe gilt für einen möglichen Zusammenhang mit dem Waffenfund in Schwanstetten", erklärt Traud. Wann die Ermittlungen abgeschlossen werden, könne noch nicht gesagt werden.