Vor zwei Wochen startete die FT-Aktion "Runter vom Sofa". Das Training ist in vollem Gange und die Teilnehmer testen gemeinsam mit den Trainern ihre Grenzen aus. Alle zwei Wochen begleitet der FT einen Kandidaten beim Training.
Der Himmel ist strahlend blau, es ist keine einzige Wolke zu sehen und die Sonne strahlt so warm, als wäre sie nie weg gewesen. Bei solchen Bedingungen hat der innere Schweinehund schlechte Karten. Harry Hüttmann, einer der beiden Trainer, die die FT-Aktion "Runter vom Sofa" begleiten, steht mit Heike Kizer auf dem Parkplatz der Forchheimer Sportinsel.
Heike Kizer ist ein der Schützlinge, die er in den nächsten Wochen dabei unterstützt, ihr persönliches Fitnessziel zu erreichen. Kizer arbeitet als Diplom-Ingenieurin für Bekleidungstechnik, wobei sie überwiegend sitzt - Gift für den Körper. "Ich mache zwar regelmäßig Gymnastik, wollte es aber immer schon mal mit Laufen probieren", sagt die 49-Jährige.
Und so stehen die beiden auf dem Parkplatz und fachsimpeln über das wichtigste Körperteil beim Laufen: die Füße beziehungsweise das dazugehörige Schuhwerk. "Es kommt auf die richtige Größe an", erklärt Hüttmann. "Die Schuhe dürfen nicht zu eng sein und drücken, aber auch nicht zu groß, sodass man beim Bergabgehen zu sehr nach vorn rutschen würde."
Heike Kizer schaut nachdenklich auf ihre Schuhe und gibt zu: "Ich habe sie ehrlich gesagt genommen, weil mir die Farbe gefallen hat." Eine Laufbandanalyse in einem Schuhgeschäft kann gerade im Falle von Fehlstellungen eine gute Hilfe sein, wenn es darum geht, den passenden Laufschuh zu finden. Doch es gibt noch mehr zu beachten, denn wer regelmäßig läuft, dem wird ein Paar Schuhe nicht ausreichen. Hüttmann: "Am besten besitzt man so viele Paar Laufschuhe, wie man pro Woche trainiert." Wer also drei Mal pro Woche joggt, sollte also am besten auch drei Paar Laufschuhe haben.
Nicht der Preis entscheidet Das Wechseln der Schuhe soll einer zu starken Abnutzung entgegenwirken und kommt daher auch dem Wohl der Füße zugute. Ein guter Schuh zeichne sich jedoch nicht durch einen hohen Preis, sondern durch einen guten Tragekomfort aus, betont Hüttmann.
Nun aber genug geredet - das Training kann beginnen. Zum Aufwärmen gehen Harry Hüttmann und Heike Kizer ein paar Minuten zügig am Kanal Richtung Hausen entlang. Die beiden trainieren heute zum zweiten Mal zusammen. "Nach dem ersten Mal hatte ich schon ein bisschen Muskelkater", sagt Kizer.
"Alles ist gut" "Das ist ganz normal und ein Zeichen dafür, dass du etwas getan hast. So lange der Muskelkater nicht so stark ist, dass du dich nicht mehr bewegen kannst, ist alles gut", sagt Hüttmann. Nach dem Aufwärmen starten die beiden mit dem Intervalltraining. Dabei joggen und gehen sie im Wechsel: je eine Minute joggen und danach zwei Minuten gehen.
Beim ersten Mal haben die beiden 16 Wiederholungen gemacht, heute sollen es zwanzig werden. "Ich fühle mich gut", sagt Kizer während des Laufens und lächelt. Sie ist nicht die einzige, die das schöne Wetter für ihre Trainingseinheit ausnutzt. Auf dem Weg zurück zum Parkplatz treffen die Forchheimerin und Trainer Harry Hüttmann auf Johannes Albrecht, der ebenfalls ein Teilnehmer der "Runter vom Sofa"-Aktion ist.
Sehnen und Gelenke Gut gelaunt und mit Musik in den Ohren läuft er an den beiden vorbei und winkt ihnen zu. "Es ist wichtig, sich nicht zu überanstrengen", betont Hüttmann am Ende des Trainings. "Nach drei bis vier Wochen haben viele das Gefühl, Bäume ausreißen zu können. Doch gerade die Sehnen und Gelenke brauchen mehrere Monate, um sich anzupassen."
Nach einer guten Stunde hat es Heike Kizer dann geschafft. Doch nach dem Ausdauertraining hat Hüttmann noch eine Krafteinheit auf dem Plan - zur Stärkung des Trizepses, also der Armrückseite. Für viele Frauen eine tückische Stelle, die oft auch ob der fehlenden Muskeln und des schlaffen Gewebes als "Winkearme" bezeichnet werden.
Als Trainingsgerät nutzen die beiden eine Holzbank. Hüttmann führt die Übungen vor und Kizer muss sie nachmachen: Liegestütz auf der Lehne, Seitstütz und eine Übung, bei der sie sich vor der Bank fast auf den Boden absetzt und dann aus den Armen, die sie auf der Sitzfläche platziert hat, wieder nach oben drücken muss.
Mann und Sohn müssen mit ran "Das finde ich viel anstrengender als das Lauftraining", sagt Kizer und ringt sich ein Lächeln ab. Ihre zweite Trainingseinheit mit Harry Hüttmann ist damit beendet. "Gut gemacht", lobt der Trainer. "Wir steigern uns von Mal zu Mal ein bisschen mehr. Ganz langsam."
Neben dem Personal Training muss Heike Kizer noch zwei weitere Male pro Woche aktiv werden - dann allerdings ohne Harry Hüttmann. "Alleine bin ich bis jetzt noch nicht gelaufen", lächelt sie, denn: "Mein Mann und Mein Sohn wurden dazu genötigt, mich zu begleiten."