Alexander Göttlicher lieferte das musikalische Rahmenprogramm zur Eröffnung des ersten Brennerei-Hotels der Region.
Die Neueröffnung des Brennerei-Hotels Sponsel in Kirchehrenbach wurde zum Straßenfeger. Für den Seniorchef des Hauses, Fritz Sponsel, war das einer seiner glücklichsten Tage, denn damit erfüllte sich ein Lebenstraum. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgte der Comedian Alexander Göttlicher aus Spies, ein echter "Spies-Bürger", wie das kabarettistische Unikum betonte.
Auf der neuen Bühne im Erlebnisgarten vor dem neuen Hotel gab der Musik-Comedian mit einem neuen Song Einblicke in die "Seele der Franken", die geprägt ist von einem tiefen Pessimismus und der doppelten Verneinung. Das wird deutlich an der Frage beim Metzger: " Ka Gelbwurst habt's g'wiss net? "
Alle Fragen beantwortet
Und er beantwortete rein prophylaktisch wichtige Fragen des Lebens: "Warum haben die Südamerikaner keinen Wunsch frei? Weil kaa Fee ham!", "Warum sind in der Kirche keine Ameisen? Weil 's Insekten sind!" oder "Warum gibt es in Krankenhäusern keine Verbrechen? Weil Katheter (fränkisch kaa Täter) ham."
Angesichts täglicher Pannen, aber auch passend zur politischen Situation , trug Göttlicher seinen Song vor: "Lachn musst, aber greina könntst." Und damit die Gäste auch wirklich was zu lachen hatten, wollte er ihnen seinen Beitrag zur "volksdümlichen Hitparade" mit dem Titel: "Net alles was a Loch hat muss gleich hi sein, frag doch die Edeltraud und frag die Marie."
Als Kind vom Lande bekannte der Comedian: "Ich ess kaa Stadtwurst." Stattdessen besang er (auf Wunsch) seine Liebe zum roten Pressack, dem er als "red pressure bag" auch eine Strophe in englischer Sprache widmete.
Göttlicher überraschte das Publikum bei seinem Kurzauftritt von einer Stunde mit einem völlig neuen Song, in dem er Erlebnisse der Jugendzeit beschreibt und sich ein Stück davon zurückwünscht. Ebenfalls brandneu ist der Titel: "Aber zum Mars fliegen wollen". Dies ist Göttlichers Antwort auf alle Unzulänglichkeiten des Alltags. "Wie kann denn Weltfrieden sein, wenn net amoll da Nachbar grüßt" zeigte sich der Comedian auch nachdenklich.
Doch dazu blieb wenig Zeit, denn Fritz Sponsel wartete bereits darauf, die Torte anlässlich der Hoteleröffnung anzuschneiden und Alexander Sponsel (23) lud zu einem Genuss-Erlebnis ein, als er vor den Augen der Gäste den ersten "Kirchehrenbacher Moonshine", einen Whiskey auf Mais-Basis, brannte. Ein Experiment, das zu einem romantischen Erlebnis bis in den späten Abend hinein dauerte.
Fortführung der Tradition
Die neue Brennerei ist im Erdgeschoss des Hotels untergebracht. Die Architektur des Gebäudes stellt für Alexander Sponsel sowohl eine architektonische Ergänzung des 300 Jahre alten Wirtshauses als auch ein Bekenntnis zur zeitgemäßen fränkischen Gastlichkeit dar. Das Hotel setzt mit seinem Ambiente die Destille im Erdgeschoss gestalterisch fort. Die Themenzimmer prägen verschiedene Brennerei Elemente. So ist das Betthaupt der Doppelzimmer in Form einer Brennblase gestaltet, in den Junior-Suiten gibt es frei stehende Kupfer-Badewannen und die Balken des alten Baderhauses, auf dessen Grund das Hotel entstanden ist, finden sich im Betthaupt der Junior-Suiten wieder.