Poxdorf verzichtet auf Kredite

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Poxdorfs Bürgermeister Paul Steins Foto: FT
Poxdorfs Bürgermeister Paul Steins Foto: FT

Im Augenblick steht die Gemeinde gut da. Die neue Kämmerin Christine Keusch schwört die Gemeinderäte aber schon jetzt auf die Notwendigkeit ein, in den kommenden Jahren neue Geldquellen zu erschließen.

Mit der Vorberatung der Haushaltssatzung und des Stellenplans für das laufende Jahr sowie des Finanzplans für die Jahre 2016 bis 2018 hat sich jetzt der Haupt- und Finanzausschuss der Gemeinde Poxdorf befasst.
Zunächst brachte Bürgermeister Paul Steins (CSU) seine Freude darüber zum Ausdruck, dass anders als zu den beiden Vorjahren der Haushaltsplan frühzeitig vorgelegt werden könne.

Steins dankte in diesem Zusammenhang ausdrücklich der neuen Kämmerin Christine Keusch, die den Haushaltsplan erstellt hatte und diesen nun auch dem Haupt- und Finanzausschuss erläuterte. Dieses Gremium, in dem Vertreter aller vier Parteien sitzen, überprüft das Zahlenkonvolut, ehe es dem Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung zur Genehmigung vorgelegt werden wird.

Der Haushaltsplan 2015 hat ein Gesamtvolumen von knapp 2,62 Millionen Euro.
Davon entfallen 2,240 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 377 500 Euro auf den Vermögenshaushalt. Die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt beträgt 115 110 Euro, womit die vorgeschriebene Mindestzuführung von 33 900 Euro zur Finanzierung von Tilgungsbeiträgen für Darlehen nachgewiesen werden kann. Ferner gibt es einen Überschuss von 81 210 Euro, der dem Vermögenshaushalt zufließt.

Vorgaben erfüllt

Die voraussichtliche Rücklagenentnahme für 2015 aus 2014 beläuft sich auf 106 990 Euro. Kreditaufnahmen sind nicht vorgesehen, sie werden aus jetziger Sicht erst 2017 oder 2018 eventuell wieder erforderlich sein.
Der Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben soll bei 370 000 Euro liegen. Das entspricht den Vorgaben, wonach der Kassenkredit ein Sechstel der im Verwaltungshaushalt veranschlagten Einnahmen nicht übersteigen darf.

Verschuldung pro Kopf: 370 Euro

Bei einem voraussichtlichen Schuldenstand von rund 553 770 Euro zum Jahresende, einem Zinsaufwand für bestehende Darlehen von knapp 20 000 Euro sowie Tilgungskosten in Höhe von knapp 40 000 Euro wird die Pro-Kopf-Verschuldung bei etwa 370 Euro liegen. Somit zahlt jeder Poxdorfer im laufenden Jahr für Zins und Tilgung 34,70 Euro.

In ihrer zusammenfassenden Beurteilung der finanziellen Situation der Gemeinde waren sich Kämmerin und Bürgermeister einig: Die Überschüsse des Verwaltungshaushaltes, die dem Vermögenshaushalt zugeführt werden können, die sogenannte freie Spitze, wird auf der Grundlage der jetzigen Zahlen eher zurückgehen, da die Einnahmen der Gemeinde sich rückläufig entwickeln.

Neue Wege notwendig

Um nicht nur die laufenden Kosten und die Instandhaltung der Infrastuktur finanzieren zu können, sondern auch neue Projekte im Ort in Angriff zu nehmen, werden die Poxdorfer Gemeinderäte Wege finden müssen, um zukünftig die Einnahmen zu steigern - sei es durch die Ansiedlung neuer Gewerbe im Gräbig oder sei es durch die Erhöhung der in Poxdorf im Vergleich mit den Nachbargemeinden niedrigen Steuer-Hebesätze.