Im Rahmen einer Aktionswoche machte der VdK Hausen/Kersbach auf Schwächen und Hindernisse für gehbehinderte Menschen in Hausen aufmerksam.
Allen Menschen, insbesondere denen mit Behinderungen, ein barrierefreies Leben in der Gemeinde ermöglichen - dafür steht der Sozialverband VdK (Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands) seit Jahren ein. Der Ortsverband Hausen/Kersbach ist auf einem guten Weg, doch auch dort lauern für Menschen mit Gehbehinderungen Hindernissen.
"In Hausen sind wir ganz gut aufgestellt", sagt Anton Hammer, stellvertretender Kreisvorsitzender des Sozialverbandes VdK Forchheim und Ortsvorsitzender in Hausen/Kersbach. Für die bevorstehende Aktion "Weg mit den Barrieren", die am Samstag, 9. Juli, in Bayreuth stattfindet, wurden die Kreis- und Ortsverbänden vorab um ihre Unterstützung gebeten.
Das größte Problem ist das Geld
"Wir legen die Finger in die Wunden, damit die Politiker reagieren.
Das Problem ist einfach das Geld, deshalb wir das Thema oft verdrängt", sagt Hammer. Verdrängen möchte er die Barrieren im Ort aber nicht - hat sich aus diesem Grund bereits mit Bürgermeister Gerd Zimmer zusammengesetzt und auf Schwachstellen aufmerksam gemacht. "In der Mehrzweckhalle und der Sportgaststätte nebenan fehlen Behinderten-WC's", ärgert sich der Vorsitzende. Die nächste Toilette liegt im Rathaus, doch die Verwaltung ist nicht immer geöffnet. Im Extremfall müssen Menschen mit Behinderungen über Stunden aushalten - ein Umstand, den der Vorsitzende nicht hinnehmen möchte.
Behindertengerechte Toiletten
"Der Ortsverband muss immer Rücksicht nehmen und in dieselbe Gaststätte gehen, wo es ein Behinderten-Klo gibt", erzählt Hammer.
Die einzige Gaststätte, die dafür in Frage komme, sei der Landgasthof Schrüfer in Pinzberg.
Anderes Problem: Viele Bordsteinkanten sind nicht abgesenkt. Vor allem für Rollstuhlfahrer, die auf den Gehweg wechseln möchten, ist das schwierig. "Man muss nicht mal im Rollstuhl sitzen, um gehbehindert zu sein. Auch ältere Menschen tun sich mit den Kanten schwer."
Auch an der Kirche ist ein barrierefreier Eintritt nicht garantiert. Am Eingang befindet sich zwar eine Rampe, diese ist jedoch entgegen den Vorschriften viel zu steil. "Dort sind über 20 Prozent Steigung, da kann man den Rollstuhl nicht halten. Alles was über sechs Prozent ist, ist nicht behindertengerecht", weiß Hammer. Die Vorschläge des VdK möchte Bürgermeister Gerd Zimmer im Gemeinderat hervorbringen. "Der Gemeinderat muss erst einmal schauen, welche Mittel er hat.
Das Behindertengerechte ich meist das, was zum Schluss kommt", kritisiert Hammer.
Kreisstraßen schwer zu bessern
Wo er wenig Chancen auf Besserung sieht, ist beim Herabsenken der Bordsteinkanten an den Kreisstraßen. "Wir können nur Probleme von öffentlichen Einrichtungen der Kommune ansprechen. Doch das ist eine Sache vom Landkreis. Diese Aufgabe wird nicht ohne weiteres von der Gemeinde zu lösen sein."