Neuer Forchheimer Verein HeimFOrteil will Türen öffnen

2 Min
Der Blick durch die Porta Vorchheimensis zeigt: Auf den neuen Verein HeimFOrteil wartet in Forchheim viel Arbeit.Franziska Rieger
Der Blick durch die Porta Vorchheimensis zeigt: Auf den neuen Verein HeimFOrteil wartet in Forchheim viel Arbeit.Franziska Rieger

Nach langen Monaten der Vorbereitungen ist es so weit: Der neue Forchheimer Verein HeimFOrteil steht in den Startlöchern und löst die Werbegemeinschaft ab.

Noch sitzen die Mitglieder von Werbegemeinschaft und "Innenstädter" bei der Mitgliederversammlung an getrennten Tischen - doch das soll sich bald ändern: Zur "wahrscheinlich vorletzten Sitzung" der Werbegemeinschaft (WG) begrüßte Michael Csépai, Vorsitzender der WG, die Mitglieder am Mittwoch. Denn: Die Werbegemeinschaft soll in einen neuen Verein übergehen.

HeimFOrteil heißt der neue Verein, der sich aus Mitgliedern der Werbegemeinschaft und der Interessensgemeinschaft "Die Innenstädter" (IG) zusammensetzt. Grundsätzlich seien alle Forchheimer eingeladen, Mitglied im neuen Verein zu werden, auch Vereine und Freiberufler möchte HeimFOrteil anlocken, sagte Petra Dietzel, Inhaberin des Modeladens La Boutique. "Die Innenstädter wollten nie die Werbegemeinschaft übernehmen. Manchmal müssen alte Zöpfe ab und Neues muss her", so Dietzel.

Noch in Vereinsregister eintragen

Bei einer offiziellen Gründungsveranstaltung, die Ende März oder Anfang April im Saal der Volksbank Forchheim stattfinden soll, wird der Verein den Forchheimern vorgestellt.

Wer Mitglied werden möchte, muss einen Antrag stellen und Beitrag zahlen, erklärte Dietzel. Der Beitrag solle gestaffelt werden für passive und aktive Mitglieder. Die fertige Satzung des neuen Vereins liege noch bei einer Rechtspflegerin, um ins Vereinsregister eingetragen zu werden.

Ziele des Vereins

Der Vereinszweck sei weiter gefasst als bisher bei der WG. Inhaltlich wolle sich der neue Verein eher dem Grundsatz "Qualität vor Quantität" verschreiben, so Dietzel. Als Beispiel nannte sie die verkaufsoffenen Sonntage. Man könnte auf zwei Sonntage den Fokus legen und diese dafür mit anspruchsvollen Veranstaltungen verbinden.

"Es wird verschiedene Gruppen geben, die die Probleme Forchheims lösen sollen", erklärte Manfred Schade, der den Buchladen 's Blaue Stäffala in der Wiesentstraße betreibt. Dazu gehören beispielsweise Leerstand und Konkurrenz durch das Internet. Aber auch überteuerte Mieten seien immer wieder ein Hindernis für Ladenbesitzer.

Auch die Spitze des neuen Vereins steht bereits fest. Vorerst besteht der Vorstand aus Manfred Schade als Erstem Vorsitzenden, aus Petra Dietzel und aus Yvonne Brandner. Um einen Verein in das Vereinsregister einzutragen, müssen sieben Personen Mitglied sein.

Neben den drei Vorstandsmitgliedern kommen dazu Citymanagerin Elena Büttner als Schriftführerin, je ein Vertreter der Sparkasse und der Volksbank Forchheim und Rechtsanwalt Joachim Haas als Rechnungsprüfer. Dietzel betont: "Wir sehen uns als gleichberechtigt."

Vermögen geht an neuen Verein

Nun steht auch fest, wie die WG mit ihrem Vermögen umgeht, das sich insgesamt auf rund 40 000 Euro beläuft, berichtete Csépai. Für den Fall, dass sich die WG auflöst, steht in deren Satzung: "Bei Auflösung des Vereins fällt das Vermögen des Vereins an den Heimatverein Forchheim ...". Weil das Vermögen der WG nun aber als Startkapital an den neuen Verein HeimFOrteil übergehen soll, haben die Anwesenden einstimmig eine Satzungsänderung beschlossen.

Kritik gab es dagegen für einen Paragrafen in der Satzung des neuen Vereins HeimFOrteil, in dem festgelegt wird, dass im Falle einer Auflösung das Vermögen von HeimFOrteil an die Stadt fällt. "Das ist doch in der Macht des neuen Vereins, das später noch zu ändern", beruhigte Roland Eismann, Schriftführer der WG.

Ziehen alle Mitglieder der WG mit?

Wie viele der rund 70 WG-Mitglieder tatsächlich zum neuen Verein HeimFOrteil übersiedeln, ist noch ein Blick in die Glaskugel. Die Krux: Viele Mitglieder sind ohnehin nur noch passiv in der WG eingetragen. Den Mitgliedern der WG sei durch die Sitzungsprotokolle bekannt, dass die WG in den neuen Verein übergeht, so Csépai. Resonanz sei da, jetzt hofft er, dass die Mitglieder den Weg auch mitgehen. "Am Anfang ist immer Skepsis da, wenn es etwas Neues gibt", meint Csépai.

Froh wäre der neue Verein über den Beitritt der WG-Mitglieder durchaus, schließlich repräsentieren sie einen Großteil der Forchheimer Geschäfte. "Es wäre schön, wenn die Werbegemeinschaft uns unterstützt und die Mitglieder motiviert, in den neuen Verein einzutreten", betont Dietzel.

Ob alle Mitglieder der WG mitziehen oder sich vielleicht in ferner Zukunft eine neue Gruppierung gründet, sei schwer abzuschätzen, meint Dietzel auf FT-Nachfrage. "Ich wünsche mir natürlich, dass möglichst viele mitziehen", sagt sie. Dass sich die Anhänger der "Innenstädter" HeimFOrteil anschließen, davon geht sie aus.