Die Ruine des Brauhauses Forchheim am Marktplatz wird für elf Millionen Euro umgebaut. Der Siegerentwurf sieht bis zu 30 Wohnungen vor. Bis Anfang 2018 könnte der neue Wohnraum entstehen.
Der 20 Jahre dauernde Dornröschenschlaf des Brauhauses Forchheim hat wohl bald ein Ende gefunden. Jetzt hat der Gutachterausschuss der Stadt und des Investors Sontowski & Partner eine Planvariante für die Bebauung des Areals in der Innenstadt gefunden. Einstimmig wurde die Lösung des Architekturbüros RKW beschlossen.
Die sachliche Fassade fand viel Lob bei allen Beteiligten. Forchheims Oberbürgermeister Franz Stumpf (WUO) findet: "In diesem Entwurf bleibt der Brauhaus-Charakter erhalten und somit für alle erlebenswert. Der Brauturm wird dort übertragen und auch das Sudhaus wird in die Formensprache des Anwesens mit aufgenommen. Diese Lösung hatte den meisten Charme."
Projekt soll Leben in die Stadt bringen
1994 rollte im früheren Brauhaus die letzte Flasche Bier vom Band.
Jahrelang verfiel der Bau, verschiedene Formen der Nutzung wurden angedacht, aber keine realisiert. Wie etwa die Idee eines Kulturtempels. OB Stumpf meint dazu: "Davon nahm die Stadt Abstand, denn das hätte die umliegende Bewohner gestört."
Künftig soll das Brauhaus ein gefragtes Wohnquartier sein. Matthias Hubert vom Bauinvestor Sontowski & Partner erklärte: "Wir möchten mit diesem Projekt wieder Leben in die Stadt bringen. Die Menschen zieht es zurück ins Wohnzimmer Forchheims."
Doch was genau ist im neuen, sogenannten "Brauhaus-Carrée" geplant? Für rund elf Millionen Euro sollen dort moderne, barrierefreie Ein- bis Zwei-Zimmer-Eigentumswohnungen entstehen, zu einem geringeren Anteil auch einige Vier-Zimmer-Wohnungen und etwa 250 Quadratmeter an Gewerbeflächen.
Potenzial in der Altstadt
Bis Ende 2017 beziehungsweise Anfang 2018
könne der Bau abgeschlossen sein, hofft Matthias Hubert. Die Preise pro Quadratmeter für Wohnungen sollen zwischen 3000 und 4000 Euro liegen. Der Immobilienexperte sieht in Forchheim und deren historischer Altstadt enormes Potenzial: "Hier ist alles zu Fuß zu erreichen. Der Bahnhof liegt nicht weit entfernt, zudem gibt es sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach solchen Wohnungen wird noch steigen." Vor allem auch wegen der Investitionen von Siemens am Standort und den vielen mittelständischen Arbeitgebern.
Doch was sagen die Altstadtfreunde zum "Brauhaus-Carrée"? Christian Wilfling würdigt, dass der Sieger-Entwurf etwa den Brauturm als eine Besonderheit erhalte.