Wer den Weg zu den Gasthäusern bislang zu beschwerlich fand, kann sich ab 20. Mai fahren lassen.
Wunderbar wäre es im Kellerwald, wenn man nur leichter hinaufkäme. So oder ähnlich äußern sich viele "alte Forchheimer", sagt Bürgermeister Franz Streit (CSU). Die Idee, älteren und gehbehinderten Menschen den Weg in den hügeligen Kellerwald zu erleichtern, sei schon vor drei Jahren geboren worden, erzählt der Bürgermeister. Damals saß er während eines Wahldienstes mit Klaus Backer, dem Chef des Ordnungsamtes, zusammen - und sie dachten sich das Shuttle-System aus. Am Dienstag präsentierten Streit und Backer den "Forchheimer Kellerwald-Shuttle" am Fuße des Kellerberges.
Dank Alfred Fuchs, Geschäftsführer im Autohaus Thurn, habe die Stadt einen tatkräftigen Unterstützer dieser Idee gefunden, freute sich Franz Streit. Das Autohaus werde als Sponsor den Shuttle-Bus für die Touren zu Verfügung stellen.
Das Ganze sei ein "Feldversuch", sagte Klaus Backer, der Chef des Ordnungsamtes. Und der Versuch sieht so aus: Ab Freitag, 20. Mai, gilt der Slogan "Im 20-Minuten-Takt
nauf die Keller". Der Bus für acht Personen startet Freitags und Samstags um 16 Uhr und fährt bis 20 Uhr. An Sonn- und Feiertagen gelten folgende Fahrzeiten: 11 bis 14 und 16 bis 20 Uhr. Die Tour beginnt beim Festbüro am Fuß des Kellerwaldes. Der Bus hält auf dem Weg nach oben am Schindler-, Glocken und Nederkeller. Nach einem Halt an der Neuenbergstraße wendet der Bus und kehrt über den Neder-, Schlössla und Winterbauer-Keller an den Startpunkt zurück. Jeder Einstieg kostet einen Euro. Die Hälfte des Fahrpreises erhält der Fahrgast zurück, wenn er in einem Keller einkehrt.
Diese Beteiligung sei von den Wirten gerne akzeptiert worden, sagt Franz Streit.
Schließlich soll der Kellerwald-Shuttle auch zur Belebung des Geschäftes vor und nach dem Annafest beitragen. Viele Wirte hätten ja auch immer wieder kritisiert: "Ihr haltet uns die Senioren vom Wirtshaustisch weg."
Ein Euro passend bereit halten
Der Testbetrieb geht bis zum Sonntag, 10. Juli. Dann beginne "die heiße Phase des Annafestes" und es sei zu viel Betrieb, um den Shuttle-Bus verkehren zu lassen, sagt Franz Streit.
Sollte der Probelauf gut angenommen werden, wolle die Stadt die Touren durch den Kellerwald auch nach dem Annafest fortsetzen. Zwar stünden schon Fahrer für den Kellerwald-Shuttle zur Verfügung, sagt Klaus Backer; aber es würden weitere benötigt. Daher ruft Backer beispielsweise "pensionierte Busfahrer" auf, sich bei der Stadt zu melden. Um den Fahrbetrieb auf der "großen Acht durch den Kellerwald" reibungslos zu gestalten, hat Klaus Backer zudem eine Bitte an die Fahrgäste: Sie sollten den Euro für das Ticket passend zahlen.
Vielleicht???
Wenn dadurch der Autoverkehr und das "Wild-"Parken im Fußgängerbereich unserer Keller verhindert werden. Bisher war es unserem Ordnungsamt scheinbar egal, wer wann mit seinem Auto bis vor den Kellereingang fuhr und dort kreuz und quer parkte. Das wird sich mit dem Shuttlebus dann hoffentlich ändern. Denn wenn sowieso jeder mit seinem Auto hochfährt, wird der Bus kaum Fahrgäste haben.
Das besondere "Zuckerl" wäre natürlich, wenn ein E-Auto / E-Bus die nicht gehwilligen / - fähigen Menschen zu den einzelnen Kellern transportieren würde. Da möchte ich doch gleich H. Hümmer zitieren, der im Juni 2015 treffend erkannte:
"Der typische Kellergänger schätzt es doch sehr, sein Bier und die Brotzeit unter freiem Himmel in guter Luft und ohne störenden Straßenlärm genießen zu können."
Auch wird es für die spielenden Kinder einfacher, alle 10-20 Minuten EINEM Kleinbus auszuweichen, als alle 3 Minuten einem Pkw.