Museumstag gewährt tiefe Einblicke in Hausen und löst ein Rätsel

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Bei der Vorführung eines historischen Säge-Spalt-Automaten Foto: Mathias Erlwein
Bei der Vorführung eines historischen Säge-Spalt-Automaten Foto: Mathias Erlwein
Bei der Vorführung eines historischen Säge-Spalt-Automaten Foto: Mathias Erlwein
Bei der Vorführung eines historischen Säge-Spalt-Automaten Foto: Mathias Erlwein
 
Förster und Revierleiter Erich Daum (Bayerische Staatsforsten, Revier Oesdorf) hielt einen Vortrag in der Gogl-Scheuine, unterstützt von Heimatpfleger Gerhard Batz (l.) Foto: Mathias Erlwein
Förster und Revierleiter Erich Daum (Bayerische Staatsforsten, Revier Oesdorf) hielt einen Vortrag in der Gogl-Scheuine, unterstützt von  Heimatpfleger Gerhard Batz (l.) Foto: Mathias Erlwein
 
Vorsitzender Franz Renker vom Heimat- und Trachtenverein Hausen begrüßt die Gäste. Er trägt die Hausener Tracht. Foto: Mathias Erlwein
Vorsitzender Franz Renker vom Heimat- und Trachtenverein Hausen begrüßt die Gäste. Er trägt die Hausener Tracht. Foto: Mathias Erlwein
 

Historische Geräte und Vorträge gab es beim Museumstag des Heimat- und Trachtenvereins in Hausen - und ein Rätsel wurde auch gelöst.

Historische Maschinen, Fachvorträge und jede Menge Spaß für Groß und Klein waren am "Tag des Museums" in Hausen geboten. Der Heimat- und Trachtenverein hatte zum Anlass des Internationalen Museumstages in das Areal rund um das Dorfmuseum im Greifenhaus eingeladen. Die Verantwortlichen um Vorsitzenden Franz Renker hatten das Thema Wald in all seinen Facetten historisch aufbereitet. Einen alten Säge-Spalt-Automaten aus dem frühen 20. Jahrhundert gab es ebenso zu bestaunen wie viele alte Arbeitsutensilien und eine Holzhebevorrichtung von 1867. Es konnten auch Rätsel gelöst werden, der Vorsitzende hatte historische Bilder im gemeindlichen Amtsblatt mit offenen Fragen dazu veröffentlicht. "Es kamen sogar Rückmeldungen aus Ebermannstadt", sagte Renker. Eine der offenen Fragen nach dem Verwendungszweck der riesigen Holzstapel am ehemaligen Hausener Gleisanschluss ist dadurch nun plausibel geklärt. Es handelte sich um Grubenholz, dass in das Ruhrgebiet geschafft wurde. Dort war das Fichtenholz besonders beliebt, weil es "warnte", bevor es unter einer Last brach. Dass Knarren und Ächzen gab den Bergleuten genügend Zeit zur Flucht.

Alte Holzrechte

Über die alten Holzrechte referierte Heimatpfleger Gerhard Batz. Interessant war, dass es heute noch immer solche Rechte gibt. "Es sind aber wohl unter zehn Stück in Hausen", schätzte Batz. Er beleuchtete die Zeit zwischen der Entstehung der Holzrechte 1348 bis ins Jahr 1840, als es nachweislich 25 Holzrechte gab. Sie waren aufgeteilt in Brenn- und Bauholzrechte. Im Laufe der Zeit wurden die meisten davon aufgelöst.

Vortrag des Försters

Seinem historischen Vortrag schloss sich ein Beitrag von Revierförster Erich Daum an, der nahtlos ansetzte und über die restlichen 200 Jahre bis heute referierte. Er erklärte die Funktionen der damaligen Überreiter, die quasi als Forstpolizei fungierten, und ging auf die Funktion der Rennwege ein, die es in vielen Wäldern noch heute gibt. Es sind Wege auf der Höhe, die früher als beste und schnellste Verbindungen galten, weil das Wasser auf beiden Seiten ablief und sie dadurch immer befahrbar waren. Daum präsentierte auf einer Leinwand historische Dokumente seiner Vor-Vorgänger, in denen der Zahlungsverkehr von Hausener und Wimmelbacher Bürgern für das Einholen von Streu oder Holz aufgeführt war. Bürgermeister Gerd Zimmer (SPD), der die offizielle Eröffnung des zum fünften Mal abgehaltenen Museumstages vornahm, lobte das "großartige Programm", das der Heimat- und Trachtenverein am Museumstag den vielen Besuchern geboten habe.