Pack mer`s ist überaus erfolgreich. Doch die Mitarbeiter ärgern sich: Momentan verändere sich die öffentliche Wahrnehmung von Pack mer's.
Obwohl Gerhard Pfister seit fast 18 Jahren die Geschäfte im Gebrauchtwarenhof Pack mer's führt, blickt er etwas ungläubig auf die "irren Zahlen": Eine Million Kilometer haben die Fahrer der gemeinnützigen GmbH mittlerweile zurückgelegt. "Das entspricht 23 Umrundungen der Welt", sagt Pfister. Und fügt eine nicht weniger beeindruckende Zahl an: Etwa 24 000 "Abholungen und Wohnungsauflösungen" haben die 25 Pack mer's-Mitarbeiter auf dem Buckel. Das heißt: Fast jeder zweite Haushalt im Landkreis Forchheim hat schon von dem Gebrauchtwarenhof profitiert.
Nicht zu reden von den täglich bis zu 200 Kunden, die in die Bayreuther Straße kommen. "Es sind Menschen mit wenige Geld, aber auch Betuchte oder Studenten oder Sammler", weiß Gerhard Pfister. Verkaufsleiterin Ilonka Gerlach erlebt die unterschiedlichsten Kunden-Typen: "Manche trauen sich nicht, aber es wird viel verhandelt. Manche kommen auch mit einer festen Preisvorstellung in den Laden und sagen: Mehr zahle ich nicht." Sie schätze es, verhandelnd mit den Kunden ins Gespräch zu kommen, sagt Ilonka Gerlach. Am wichtigsten sei ihr, dass die Leute zufrieden hinausgehen. "Ein zufriedener Kunde", definiert die Verkaufsleiterin, "ist jemand, der nicht unbedingt den günstigsten Preis aushandelt, sondern einer, der wieder kommt."
In den vergangenen Monaten habe die Frequenz leider spürbar nachgelassen, bedauert Geschäftsführer Pfister. Seit bekannt wurde, dass auf dem Pack mer's Standort (direkt gegenüber dem Bahnhof) ein Hotel gebaut wird, gingen offenbar zahlreiche Kunden davon aus, dass der Gebrauchtwarenhof schon umgezogen sei. "Aber es gibt uns noch am alten Standort, es ist uns wichtig, dass die Leute das wissen", sagt der Geschäftsführer.
"Wir werden ständig angesprochen: Wo zieht ihr hin", beobachtet Detlev Behrens. Der gelernte Ingenieur für Holztechnik ist Fachanleiter - und wie Pfister ein Mann der ersten Stunde im Gebrauchtwarenhof. Zwar gebe es die Zusage des Landkreises, dass das Hotel in der Bayreuther Straße erst gebaut werde, wenn der Investor einen gleichwertigen Alternativ-Standort für den Gebrauchtwarenhof anbieten könne - aber: "Wir können keine Schritte erkennen, bis jetzt passiert gar nichts", kritisiert Behrens. Und befürchtet, Pack mer's könnte "aus der Wahrnehmung verschwinden".
Zwischen dem 23. und dem 25. Mai wird der Gebrauchtwarenhof aber sicher vehement ins öffentliche Bewusstsein rücken. In den drei Tagen feiert das Pack mer's Team den "ein millionsten Kilometer" mit einer Rabatt-Aktion. Alle ausgezeichneten Artikel sind dann mit 33 Prozent Nachlass zu haben.
Vermutlich wird das Pack mer's Team während der Rabatt-Tage einen ähnlichen Ansturm erleben , wie an jedem ersten Samstag eines Monats. Dann nämlich veranstaltet der Gebrauchtwarenhof regelmäßig seine Themen-Tage. "Da ist die Hölle los", sagt Geschäftsführer Pfister. Zuletzt hieß das Thema "Gartenmöbel". Schon eine halbe Stunde vor Ladenöffnung standen 50 Kunden vor der Tür.
Für den ersten Samstag im Juli erwartet Detlev Behrens einen ähnlichen Zuspruch. Wahrscheinlich werden sich dann besonders viele männliche Kunden auf den 1000 Quadratmetern Verkaufsfläche tummeln. Das Thema: "Werkzeuge für den Heimwerker".