Finanzausschuss kauft Stühle und Tische für Stadthalle, will aber keine Privatfeten.
Die Stadthalle, eine öffentliche Einrichtung der Stadt, dient dem kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Leben der Stadt. Deshalb wurde die Halle mit Foyer, Cateringküche und Fitnessraum nicht nur örtlichen Vereinen sondern auch Dritten zur Nutzung überlassen. Die Folge: In der Halle wurden türkische Hochzeiten mit bis zu tausend Gästen ausgerichtet. Doch nun haben sich Anwohner wegen der Lärmbelästigung beschwert.
Die Stadthalle sei eine "Erfolgsgeschichte" leitete Bürgermeisterin Christiane Meyer im Finanzausschuss die Grundsatzdiskussion über die Nutzung der Mehrzweckhalle ein. Auf Grund sich häufender Anfragen für türkische Hochzeiten sei eine Entscheidung zu treffen, wie die Verwaltung darauf reagieren soll.
Mit Nutzungszweck unvereinbar Es sei festzustellen, dass die Nutzung der Halle für private Feiern mit dem gesellschaftlichen Zweck nicht vereinbar sei, so Bürgermeisterin Meyer. Dennoch seien in der Vergangenheit, dem politischen Willen des Stadtrates folgend, bis zu vier solcher Feiern pro Jahr zugelassen worden. Da aber diese Art von Veranstaltungen der Stadt keinen Gewinn bringe und die Anwohner durch Konzerte, Bälle, Kabarett- und Sportveranstaltungen jedes zweite Wochenende belastet seien, solle die Zahl der Veranstaltungen nicht noch weiter erhöht werden, fand die Bürgermeisterin.
Werbung für die Stadt "Für mich ist das eine Werbung für Ebermannstadt", befand Brigitte Dörfler (FW), die eine private Veranstaltung im Quartal für durchaus vertretbar erachtete. Würden die Unkosten für so ein Ereignis neu kalkuliert, könne die Stadt dadurch sogar Einnahmen kreieren. Martin Vierling (JB), der dem Finanzausschuss gar nicht angehört, regte an, einen Mittelweg zu suchen. Es gebe auch Grautöne, doch hier werde zu viel schwarz weiß gedacht. Beobachten und nachsteuern, lautete sein Vorschlag.
Er konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Gegen die Stimme von Brigitte Dörfler beschloss das Gremium, die privaten Feuern ab dem zweiten Quartal nächsten Jahres auf null zurückzufahren.
Ungeachtet dessen segnete das Gremium die Anschaffung von 84 Tischen (für 17 194,80 Euro) und 128 Stühlen (für weitere 8 051,20 Euro) als Zusatzmöblierung für die Stadthalle ab. Der Hintergrund: Die Kapazität der Stadthalle Ebermannstadt soll von bislang 600 auf 1000 Personen erhöht werden. Wie der Verwaltungsangestellte Oliver Eppenauer erklärte, seien für ein entsprechendes Brandschutzkonzept bereits mehr als 20 000 Euro ausgegeben worden. Dieses Konzept habe bereits Gültigkeit, könne aber nicht umgesetzt werden, weil es nicht genügend Tische gebe und die Armlehnen die Bewegungsfreiheit der Besucher einschränkten.
Statt drei Stühlen sollen künftig nur noch zwei Stühle an der Längsseite eines Tisches stehen. Zudem könne so verhindert werden, dass sich die Stühle beim Aufräumen verhaken.
Durch die Bestellung der zusätzlichen Möbel müssten bei Kabarett-Veranstaltungen keine zusätzlichen Sitzgelegenheiten mehr von der Realschule in die Mehrzweckhalle transportiert werden. Die Entscheidung für den Kauf der Zusatz-Möbel fiel einstimmig.