Mehr Brandschutz für den Poxdorfer Kindergarten

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Der Kindergarten in Poxdorf im derzeitigen Zustand, der Eingangsbereich vorn Foto: Dagmar Niemann
Der Kindergarten in Poxdorf im derzeitigen Zustand, der Eingangsbereich vorn  Foto: Dagmar Niemann

Sanieren oder neu bauen ist die entscheidende Frage für die Zukunft der Kinderbetreuung in Poxdorf. Jetzt muss gerechnet werden.

Der Kindergarten und die Schule waren die beiden großen Themen, mit denen sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung auseinandersetzen musste. Der gleich neben der Schule und dem Musikheim gelegene Poxdorfer Kindergarten ist in die Jahre gekommen: 1980/81 gebaut, 1990 vergrößert und 2010 um eine Kinderkrippe erweitert, liegt dort inzwischen baulich gesehen vieles im Argen.

Die Reparaturen der letzten Jahre haben eigentlich nur dazu gedient, die unumgängliche umfassende Sanierung hinauszuschieben. Deshalb hatten die Räte Bürgermeister Steins Anfang Februar beauftragt, mit dem Architekten Norbert Siewertsen aus Baiersdorf Vorbesprechungen zu führen.


Siewertsen schilderte im Gemeinderat, wo überall Sanierungsbedarf besteht: die Gebäudehülle müsste auf Schadstoffe hin untersucht, energetisch verbessert und teilweise oder ganz erneuert werden; die Haustechnik und die Sanitäranlagen seien überaltert, und die Heizungsanlage, eine elektrische Fußbodenheizung, sei nur eingeschränkt funktionsfähig.

Schon der grobe Überblick habe ergeben, dass man um eine Generalsanierung nicht herumkomme. Diese würde ein bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Während der Umbauphase müsste der Kindergartenbetrieb, da kein Ausweichgebäude vorhanden ist, in mehrere anzumietende Container (Kostenpunkt etwa 100 000 Euro) ausgelagert werden.

Lohnt es sich überhaupt, den Kindergarten zu sanieren? Sollte man nicht lieber einen Neubau errichten, zum Beispiel auf dem Schulsportplatz, der für eine Grundschule nicht mehr zwingend vorgeschrieben ist? Weitere Vorteile eines Neubaus wären dass die Kindergartenkinder die Schulturnhalle mitbenutzen könnten, während der Bauzeit der Kindergartenbetrieb normal weiterlaufen und nach Abriss des alten Kindergartens der gemeindeeigene Grund als Baufläche verkauft werden könnte.

Auch die Frage der staatlichen Förderung wurde angesprochen: Ein Neubau wird gefördert, wenn die Sanierung des alten Gebäudes 80 Prozent der Kosten eines Neubaus übersteigen würde. Für den Poxdorfer Fall hieße das: Bei Sanierungskosten von mehr als 1,2 Millionen Euro könnte mit staatlicher Förderung gerechnet werden.
Deshalb sprechen sich die Räte einstimmig dafür aus, den Architekten Norbert Siewertsen mit der Erstellung einer detaillierten Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den Alternativen Generalsanierung und Neubau zu beauftragen. Die Kosten dafür werden sich auf rund 6800 Euro belaufen.


Seit drei Jahren in Arbeit

Auch die Sanierung der Poxdorfer Schule ist noch nicht abgeschlossen. Das Brandschutzkonzept liegt seit September 2013 vor. Zweimal hat das Landratsamt Nachbesserungen verlangt, zuletzt im November 2015. Dabei handelt es sich beispielsweise beim Brandschutz um den Einbau einer selbstschließenden Feuerschutztür, die 30 Minuten lang den Durchtritt des Feuers verhindert, an der Stelle, an der Schule und Musikheim aneinanderstoßen sowie um die Befestigung der Rasenfläche vor den als zweiter Rettungsweg dienenden Fenstern der Schulmensa im Untergeschoss. Außerdem müssen in allen Räumen die Brandmeldeanlagen ertüchtigt werden. Dadurch sind die Kosten für den Brandschutz um rund 80 000 Euro gestiegen. Andererseits wird Brandschutz extra gefördert, und zwar mit 20 Prozent der anfallenden Kosten.

Außerdem kann die Gemeinde mit einer 90-Prozent-Förderung nach dem Kommunalen Investitionsprogramm (KIP) für finanzschwache Gemeinden rechnen, sodass die Gemeinde von der rund 600 000 Euro Runderneuerung der Schule nur 250 000 Euro selbst tragen muss. Der Gemeinderat beschloss dieses Brandschutzkonzept.
Im nichtöffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung Anfang Februar war beschlossen worden, für das Mittagessen der Poxdorfer Schüler sowie für deren Nachmittags- und Ferienbetreuung eine der Mitarbeiterinnen fest einzustellen.

Nun konnte Bürgermeister Steins bekannt geben, dass für die Wochentage in den Osterferien die von zahlreichen Eltern gewünschte Ferienbetreuung angeboten werde. Sie muss wochenweise gebucht werden und kostet 40 Euro pro Woche und Kind.

Über weitere Betreuungsangebote während der nächsten Ferien werde nachgedacht.