Die Corona-Krise tut den Kranken insofern gut, da kaum Menschenkontakt erlaubt ist. "Im Moment verbessern sich meine Symptome", sagt Andrea Engel.In geschlossenen Räumen sind die Duftstoffe und Chemikalien, die problemauslösenden Stoffe, oft nicht riechbar.
Bei der Gräfenbergerin Elke Then, die in einer Pflegeeinrichtung arbeitet, sind es die Putzmittel, die Atemnot verursachen. Zu Hause wird alles Schädliche aussortiert: keine herkömmlichen Putzmittel mehr, keine dieser Waschmittel. Da werden nur noch unbedenkliche Mittel verwendet. Aber Vorsicht! Denn gerade auch die natürlichen Mittel, die ätherischen Öle, können reizend sein. Letztendlich hilft nur Testen und Vermeiden. Und ein bisschen Rücksicht, wie es nun bei "Corona" auch funktioniert.
Was ist MCS und wo gibt es Hilfe?
Definition MCS zählt laut der Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation WHO als Allergie zur Gruppe der chronischen Multisystem-Erkrankungen und äußert sich in starker Unverträglichkeit von vielfältigen flüchtigen Chemikalien. Es handelt sich um eine multiple chemische Empfindlichkeit, die durch vielfache Symptome im Organsystem gekennzeichnet ist. Es handelt sich dabei um das neurologische System sowie um das Atmungs-, Haut-, Immun- und Muskelsystem. Auslöser MCS-krank werden kann man durch Allergene, vor allem Schimmelpilze, durch Fein- und Schwebstäube, durch mikrobielle Erreger, durch Gase wie Formaldehyde, durch Dämpfe, durch Geruchsstoffe und durch Aerosole (flüssige oder feste Schwebeteilchen). Luftbefeuchter sind Keim- und Allergenverschleuderungsanlagen. Die Diagnose stellt ein Umweltmediziner.
Symptome Bei erneutem Kontakt mit chemischen Substanzen wird eine Reaktion ausgelöst, die zu einem chronischen Verlauf der Krankheit führt. Anders als bei gesunden Menschen liegt bei den von MCS betroffenen Menschen die Toleranzschwelle gegenüber symptomauslösenden Stoffen deutlich niedriger. So können die Chemikalien in Abgasen, Duftstoffen, Zigarettenrauch und mehr zu schweren Reizungen oder einer toxischen Wirkung führen.
Schadstoffe Patienten reagieren auf Schädlingsbekämpfungsmittel, Duftstoffe, Raumsprays, Hygieneartikel und Putzmittel, Nahrungsmittelzusätze, Baumaterialien, Farben, Teppiche, Holzschutzmittel, neue Kleidung (diese kann Formaldehyd enthalten), Laserdrucker und selbst Latexmatratzen aus 100 Prozent Naturkautschuk.
Symbol Eine in der Regel gelbe Schleife ist das Symbol der MCS-Kranken? Die Farbe erinnert an die Kanarienvögel, die früher von Minenarbeitern als Warnsignal gegen Sauerstoffmangel mit in die Schächte genommen wurden.
Hilfe Gesichtsschutzmaske mit Aktiv-Kohle-Filter. Auf Facebook gibt es Gruppen, um sich mit Betroffenen austauschen zu können.
Hallo ich bin selber betroffen und lebe in Mittelfranken. Ich würde gerne zu der Familie Kontakt auf nehmen? Wie kann man das machen?