Am Bahnübergang Pretzfeld erfasste ein Triebwagen ein Auto und schleifte es mit. Der 78-jährige Fahrer starb noch an der Unfallstelle.
Schock in der Abendstunde. Trotz einer offenkundig funktionierenden Sicherungsanlage erfasst am Bahnübergang Pretzfeld ein Triebwagen der Nebenbahn nach Ebermannstadt einen blauen Renault Kangoo, der in Richtung Bundesstraße 470 unterwegs war.
Warum der Fahrer, ein Mann aus dem Landkreis, das Rotlicht nicht beachtet hat, darüber gibt es nur Spekulationen. Der Zug erfasste den Wagen auf Höhe der Fahrertüre und schleifte ihn etwa 50 Meter weit auf den Gleisen mit. Dabei wurde das Warnschild P, das dem Lokführer signalisiert, dass er pfeifen soll umgerissen. Der Lokführer und die Fahrgäste kamen mit dem Schrecken davon. Um 18.55 Uhr wurden dann die Rettungskräfte der Feuerwehren aus Pretzfeld, Kirchehrenbach, Weilersbach und Hagenbach alarmiert.
Sie versuchten noch, das Unfallopfer zu bergen, doch der Mann - nach Polizeiangaben Mitte 70 - erlag noch während des Bergungsversuches seinen schweren Verletzungen. Die Einsatzkräfte beschränkten sich darauf, den Unfallort abzusichern und auszuleuchten. Der hinzu gerufene Staatsanwalt hat die Ermittlungen zu den Hintergründen des Unfalls aufgenommen.
Update, 01.03.2014, 9 Uhr: Der Zugführer erlitt bei dem Unfall einen Schock, die etwa 15 Fahrgäste blieben jedoch unverletzt. Sie konnten mit Bussen ihren Weg fortsetzen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bamberg kam ein Gutachter vor Ort und unterstützte die Beamten der Polizei Ebermannstadt bei der Unfallaufnahme und genauen Klärung der Unfallursache. Auch Fachleute der Firma Agilis waren im Einsatz. Weiterhin befanden sich zwei Notfallseelsorger an der Unglücksstelle.
Zur Ausleuchtung sowie für die Bergung waren insgesamt 50 Feuerwehrleute der Wehren Pretzfeld, Kirchehrenbach, Weilersbach und Hagenbach eingesetzt. Die Bahnstrecke sowie die Ortsdurchfahrt von Pretzfeld waren bis gegen 23 Uhr gesperrt.
Update, 01.03.2014, 11 Uhr: Zu dem tragischen Bahnunfall am Donnerstagabend, bei dem ein 78-jähriger Autofahrer getötet wurde, bittet die Polizei nun um Zeugenmeldungen. Insbesondere fragt die Polizei, ob es Personen gibt, die den Unfall beobachtet haben. Meldungen werden unter 09194/7388-0 erbeten.
pol