Der Discounter investiert in der Büg bei Eggolsheim einen zweistelligen Millionenbetrag in ein neues Lager. Regierungspräsident Wilhelm Wenning, Bürgermeister Claus Schwarzmann, Geschäftsführerin Tina Pfeiffer, Bauleiter Volker Gradl und Landrat Reinhardt Glauber (von links) griffen zur Schaufel.
Als wirtschaftspolitischen Erfolg und wichtigen Meilenstein in der Entwicklung von Eggolsheim bezeichnete Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) den Neubau des Lidl-Logistikzentrums in der Büg. Bereits beim Spatenstich sprach Schwarzmann von einer Erfolgsgeschichte.
Tina Pfeiffer, Geschäftsführerin des Logistik-Zentrums, bekräftigte: "Wir stellen mit der Erweiterung am Standort Eggolsheim sicher, dass wir unsere Lieferwege kurz halten und die Versorgung unserer Filialen optimieren können." Zudem würden durch die Investition im zweistelligen Millionenbereich die notwendigen Kapazitäten geschaffen, "um die Zahl der Filialen in der Region ausbauen und die Versorgung der Bevölkerung verbessern können".
Die Region profitiere gleich mehrfach vom neuen Lidl-Projekt: So blieben alle Arbeitsplätze in einer krisensicheren Branche erhalten und stärkten den örtlichen Wirtschaftsraum.
Kurze Wege beim Transport der Ware in die Filialen bedeuteten weniger Umweltbelastung durch Lkw. Zudem setze Lidl auf ein Baukonzept, das der Ressourcenschonung und dem Schutz der Umwelt in besonderem Maße Rechnung trage.
Sämtliche Anlagen zur Kühlung der Frischebereiche würden mit natürlichen und klimafreundlichen Kältemitteln in Schwung gehalten. Die Kühlaggregate selbst schonten durch ihren niedrigen Energieverbrauch die Umwelt. Die Abwärme beheize - gekoppelt mit hocheffizienter Wärmepumpentechnik - das gesamte Lager und den Verwaltungstrakt.
Regierungspräsident Wilhelm Wenning (CSU) betonte, die Regierung von Oberfranken habe für das Logistikzentrum weder eine Erlaubnis ausgesprochen noch eine Genehmigung erteilt. Sie habe lediglich ihr Einvernehmen erklärt.
Bei dem Vorhaben prallten Naturschutz und wirtschaftliches Interesse aufeinander, erinnerte Wenning.
Immerhin mussten für das Logistikzentrum 20 Hektar Naturschutzgebiet geopfert werden. Dabei seien Kompromisse geschlossen und pragmatische, vernünftige Lösungen gefunden worden. Die Regierung habe dabei als Makler der Interessen fungiert. Es sei gelungen, dass alle Beteiligten zu Zugeständnissen bereit waren.
So habe die Gemeinde Eggolsheim auf einen bereits geplante Badesee verzichtet und die restlichen Flächen für eine Erweiterung des Naturschutzgebietes zur Verfügung gestellt. Der Bund Naturschutz sei über seinen Schatten gesprungen und habe Flächen geopfert. Im Gegenzug wurde eine Fläche von 100 Hektar für den Naturschutz reserviert. Das Ergebnis: ein vergrößertes Gewerbegebiet und ein vergrößertes Naturschutzgebiet.
"Eine klassische Win-win-Situation", urteilte Wilhelm Wenning und wünschte dem Vorhaben "gutes Gelingen".
Der Forchheimer Landrat Reinhardt Glauber (FW) bekräftigte, dass das Genehmigungsverfahren sehr korrekt geführt worden sei. "Das Ergebnis lässt hoffen", sagte Glauber. Er wünschte eine unfallfreie Bauzeit und regte an, die beträchtlichen Dachflächen für die Stromerzeugung zu nutzen. "So können Sie die Energie selbst erzeugen, die sie benötigen", gab der Landrat zu bedenken. Als Mann, der vom Bau (Architekt) kommt, gab er dem Unternehmen noch einen Rat auf den Weg: Das Unternehmen möge das Gebäude "mit Weisheit bauen und mit Verstand erhalten".
Zahlen und Fakten zum Logistikzentrum in Eggolsheim