Laura Schad ist die neue Bierkönigin in Hallerndorf

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Disziplin: Bierkrüge schieben bei der Wahl zur Bierkönigin. Laura Schad (rechts) konnte sich durchsetzen.
Disziplin: Bierkrüge schieben bei der Wahl zur Bierkönigin. Laura Schad (rechts) konnte sich durchsetzen.
Das Festzelt in Hallerndorf war bei den unterschiedlichen Programmpunkten und auch einfach zum gemütlichen Beisammensein gefüllt.
Das Festzelt in Hallerndorf war bei den unterschiedlichen Programmpunkten und auch einfach zum gemütlichen Beisammensein gefüllt.
 
Georg Rittmayer
Georg Rittmayer
 
Wettbewerb zur Bierkönigin: Bei dieser Disziplin mussten die Kandidatinnen Weizenbier einschenken. Laura Schad aus Hallerndorf (Mitte) setzte sich schließlich durch. Fotos: Mathias Erlwein
Wettbewerb zur Bierkönigin: Bei dieser Disziplin mussten die Kandidatinnen Weizenbier einschenken. Laura Schad aus Hallerndorf (Mitte) setzte sich schließlich durch.  Fotos: Mathias Erlwein
 
 
 
 
 
 

Drei Tage lang feierte die Biergemeinde Hallerndorf das 500-Jahre-Jubiläum des Reinheitsgebotes. Nicht fehlen durfte deshalb die Wahl einer Bierkönigin.

Die Hallerndorfer Biertage könnten künftig alle zwei Jahre einen festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde einnehmen. "Es hängt davon ab, wie erfolgreich das Fest verlaufen ist und ob am Ende nach der Abrechnung für die beteiligten Ortsvereine auch etwas herausspringt", sagte der Vorsitzende des Dachverbandes, Braumeister Georg Rittmayer. Der Verein zur Pflege der Bierkultur fungierte als Dachverband der Ortsvereine und war somit Organisator der neu ins Leben gerufenen Biertage.

18 Vereine aus der Großgemeinde haben sich mit ihren Mitgliedern an dem Fest beteiligt. Der Überschuss wird an sie anteilsmäßig nach geleisteten Arbeitsstunden ausbezahlt.
Das Organisationsteam um den Vorsitzenden und seinen Stellvertreter Robert Linz hatte sich eine Vielzahl an Aktivitäten und ein buntes Programm rund um das Thema Bier einfallen lassen.

Rittmayer stellte alle seine Brauerkollegen mit ihren Spezialitäten den Gästen vor. Besonders freute er sich über den Besuch des Präsidenten des Verbandes der Privaten Brauereien in Bayern, Gerhard Ilgenfritz.


Sieben Brauereien

Dieser bezeichnete das Reinheitsgebot von 1516 als eines der herausragendsten Merkmale deutscher Braukunst. "Ein gutes Bier braucht nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser. Mehr Zutaten sind nicht nötig, um einen einzigartigen Geschmack zu erzeugen", so der Präsident. "Pflegen sie ihre Bierkultur und halten sie die Vielfalt der kleinen, privaten Brauereien hoch. Wir wollen nicht überall ein Industriebier vorgesetzt bekommen", rief Bundestagsabgeordneter Thomas Silberhorn (CSU) ins Bierzelt. "Mit sieben Brauereien ist die rund 4000 Einwohner zählende Gemeinde Hallerndorf mit reichlich Bier-Vielfalt gesegnet", sagte der Schirmherr, Landrat Hermann Ulm.


Kulturgut erhalten

Über 80 verschiedene Sorten Bier werden in kleinen und kleinsten Mengen hergestellt. Alles hochwertige Qualitätsprodukte. "Da kann keine Großbrauerei mithalten", lobte CSU-Landtagsabgeordneter Michael Hofmann.
Bürgermeister Torsten Gunselmann zeigte den Gästen die Entwicklung der Braukultur in der Gemeinde auf. "Genau das ist die Herausforderung der Kommunalpolitik: Behutsam mit diesem Kulturgut der historisch gewachsenen Gastronomie umzugehen, aber auch gleichzeitig sich dem Wandel im Zeitgeist und der Gesellschaft durch die verstärkte Mobilität und dem Individualverkehr zu stellen", so der Gemeindechef. Einer der Höhepunkte des Festes war die Wahl der Hallerndorfer Bierkönigin. Laura Schad setzte sich gegen ihre drei Konkurrentinnen in verschiedenen Disziplinen wie Weizenbier einschenken und Maßkrugschieben durch. Sie wurde von Georg Rittmayer und Bürgermeister Torsten Gunselmann zur "Laura, die Erste" gekürt. Die Eltern der 19-jährigen bewirtschaften einen Bierkeller in Hallerndorf, sie selbst studiert seit einem Jahr bei einer großen Brauerei.
Auch ein "Bierkönig" wurde ausgelobt. In Ermangelung von Kandidaten aus der Gemeinde ging dieser Titel an Jens Göble aus Igstadt in Wiesbaden. Er war mit einer Truppe der Feuerwehr gekommen, die seit Jahren eine Freundschaft mit der Trailsdorfer Wehr pflegen.

Für den Gottesdienst am Sonntag im Festzelt hatte sich Pfarrer Matthias Steffel etwas Besonders einfallen lassen. Zur Gabenbereitung brachten die Braumeister zusätzlich die Brauzutaten Hopfen, Malz, Getreide und Wasser sowie ein Fässchen Bier mit an den Tisch des Herrn. Der Segensspruch der Bierbrauer und Biertrinker "Hopfen und Malz - Gott erhalts!" bekam so einen ganz besonderen Sinngehalt.