Donald Trump und seine Mexikaner wollten beim großen Faschingsumzug in Neunkirchen am Brand ebensowenig fehlen wie die "Sahneschnitten" aus Ebersbach.
Der Präsident der Vereinigten Staates von Amerika, Donald Trump, und seine Mexikaner wollten beim großen Faschingsumzug in Neunkirchen am Brand ebensowenig fehlen wie die "Sahneschnitten" aus Ebersbach, die Rödlaser Hexen oder die Buckenhofer Seku-Narren. In erster Linie war der Gaudiwurm, zu dem auch ein ausgewachsener, vielköpfiger, blutroter Drache gehörte, kunterbunt.
Von einem farbenfrohen Faschingszug zeugten die Plüschbären in Gelb, Grün, Blau, Orange und Pink ebenso wie die Damen von der "Blumentheke", die herrliche Rosen und Tulpen an das närrische Volk verteilten, oder die Kleinen des Kindergartens mit Hawaii-Blumenkränzen auf der Stirn. Ganz in Blau präsentierten sich die Schlümpfe der Caritas-Sozialstation.
Schmetterling zu mieten
Farbe ins Spiel brachte auch der Ameisenbläuling, den die Mitglieder des Gesangvereins "Cäcilia " zur Vermietung anboten: "Nach Lama, Gugel und Galgenanger-Siedlung, ziehen wir nun in die Schmetterlingssiedlung um", versprach ein Transparent. Das Motto der Sänger: "Bebauung verhindern, mieten Sie einen Wiesenknopf-Ameisenbläuling."
Die Langensendelbacher Faschingsweiber kreuzten mit einem Wildwest-Saloon auf. Sie hatten eine Million Dollar Belohnung auf die Ergreifung von "Dynamite Don" ausgesetzt. Marshall Sevenhair dagegen war nur 666 Dollar Kopfgeld wert.
Wos ind die "Mäuse" geblieben
Auf der Suche waren auch die Mitglieder der Pfarrei St. Michael, die sich als arme Kirchenmäuse präsentierten. "Wo ist die Katz, welche die Mäuse gefressen hat", stand auf einem Plakat. Und die Narren reimten: "Die Kirch' muss um Finanzen ringen, wir lassen ein paar Mäuse springen." Nachdenklich stimmten dagegen die Transparente mit der Aufschrift: " Seniorentisch, Kirchenchor, Reinigungspersonal - alles eingespart" und die Frage der einst reichsten Kirchengemeinde des Bistums: "Sparen wir nicht am falschen Ende."
Mit Slogans wie "Geschäfte fort, toter Ort", "Werden Geschäfte dichtgemacht, sich der Geist ins Fäustchen lacht" oder "Viele Läden machen zu, die Geister geben keine Ruh" machte der Automobilclub Neunkirchen auf das Ladensterben im Ortskern aufmerksam.
Die Rosenbacher sorgten sich, dass angesichts der Erneuerung des Freibades für die Sanierung des Gemeinschaftshauses kein Geld mehr übrig bleibt. Und die Mitglieder des Trachtenvereins, die als Hexen, Räuber Hotzenplotz, Froschkönig, Rübezahl oder gestiefelter Kater auftraten, erinnerten daran, dass heuer Wahljahr ist und mahnten die Politiker: "Erzählt uns keine Märchen."