Das Thema "Künstlerbuch" lockt in die Villa Dessauer nach Bamberg. Vier Beiträge kommen aus Forchheim.
Mit einem Buch im herkömmlichen Sinne hat ein Künstlerbuch nicht unbedingt viel zu tun. Der Forchheimer Maler und Kunstpädagoge Harald Winter zum Beispiel hat in der Villa Dessauer in Bamberg ein digitalisiertes Skizzenbuch ausgestellt. "Es läuft praktisch als E-Book über einen Laptop", erläutert Winter.
An der Bamberger Ausstellung unter dem schlichten Titel "Das Künstlerbuch" sind neben Harald Winter mit Hans Dressel, Harald Hubl und Eva Winter drei weitere Forchheimer Kunstschaffende beteiligt.
Es handelt sich um die Jahresausstellung des Berufsverbands Bildender Künstler Oberfranken (BBK). Versammelt sind in der Villa Dessauer 45 fränkische und 22 österreichische Aussteller. Die Verbindung nach Österreich ist der Bamberger Partnerstadt Villach in Kärnten zu verdanken.
Buch vom Beamer
Christine Frick (die selbst ein Fotobuch mit Bildern aus Bosnien beisteuert) und die Leiterin der Villacher Galerie Freihausgasse, Edith-Eva Kappeller, haben die Schau der Künstlerbücher organisiert. Ende April wird ein Teil der Exponate dann in die Kärntner Galerie weiterwandern.
Der Besucher wird überrascht sein, wie weit gefächert der Begriff "Künstlerbuch" verstanden werden kann. Neben traditionellen Skizzenbüchern gibt es digitalisierte und solche, die als Ziehharmonika-Alben gestaltete sind. Der aus Kärnten stammende Animationsfilmemacher Hubert Sielecki lässt einen Beamer Buchstaben auf leere Seiten projizieren.
Handschuhe für Besucher
Doch die meisten Skizzenbücher sind greifbarer. "Man kriegt weiße Handschuhe", schildert Harald Hubl begeistert seinen Rundgang durch die Villa. Die Besucher sind eingeladen, in den Künstlerbüchern zu blättern. Da Hubl zu Hause "ganze Schränke voll Fingerübungen" aufbewahrt und einige Kostproben davon in der Villa Dessauer zeigt, nahm er die Ausstellung natürlich auch zum Anlass, die Exponate seiner Kollegen zu studieren. "Wer dachte, die Skizzenbücher sind ausgestorben, der wird überrascht", freut sich Hubl.
Er persönlich sei seit jeher ein Anhänger dieser Bücher: "Wenn ich das Haus verlasse, habe ich immer ein Skizzenbuch dabei." Nicht nur die Idee, Künstlerbücher zu präsentieren, findet Harald Hubl "prima". Beeindruckend sei vor allem das "herrlichen Ambiente der Villa" und die Einladung zu blättern.
Ort und Öffnungszeiten
bis 24. April: Villa Dessauer, Hainstr. 4a, Bamberg, Dienstag bis Donnerstag 10 bis 16 Uhr, Freitag, Sonn- und Feiertage 12 bis 18 Uhr