In Ebermannstadt soll eine Kreiseinsatzzentrale eingerichtet werden, die bei Schadensereignissen wie Stürmen oder Hochwasser die Einsätze im ganzen Landkreis koordiniert. So soll Hilfe schnell und effizient ankommen.
Entwurzelte Bäume, abgedeckte Dächer und versperrte Straßen: Vor genau einem Jahr tobte das Orkantief Friederike durch Forchheim, im September folgte der nächste Sturm. Im ganzen Landkreis waren Feuerwehren und THW im Einsatz. Ein Notruf jagte den nächsten - in der Integrierten Leitstelle (ILS) in Bamberg laufen in solchen Situationen die Telefone auf Hochtouren.
Um solche Schadensereignisse künftig besser zu koordinieren, soll in Ebermannstadt eine Kreiseinsatzzentrale (KEZ) eingerichtet werden. Im Ernstfall muss es schnell gehen, die KEZ hilft dabei, den Überblick über die Einsätze im Landkreis zu behalten.
"Besonders die letzten großen Schadensereignisse wie der Starkregen im Bereich Forchheim, Hausen und Heroldsbach, aber auch das Sturmtief Fabienne zeigen, wie wichtig ein koordiniertes Zusammenspiel der technischen Hilfskräfte bei großen Schadens- und Flächenlagen ist", sagt Kreisbrandrat Oliver Flake. Die KEZ ist nicht ständig besetzt, sondern wird bei zeitunkritischen Einsätzen, die noch keine Katastrophe sind, aktiv. Zeitunkritisch heißt, dass der Einsatz vorhersehbar ist, beispielsweise wenn ein Sturm durch Meteorologen angekündigt wird.
"Die Kreiseinsatzzentrale soll die Koordination der Feuerwehren unterstützen und die Gesamtlage im Landkreis im Schadensfall schneller bewerten können", erklärt Flake.
Durch die Koordination der KEZ sollen Handlungswege verkürzt werden, die Koordination der verschiedenen Einsätze soll schneller ablaufen. Sind im Landkreis mehrere Feuerwehren beispielsweise wegen eines Sturms im Einsatz, dann melden die Einsatzleitungen die Lage vor Ort an die KEZ weiter. Dort läuft alles zusammen, die Einsatzkräfte in der KEZ behalten den Überblick.
Notrufe gehen an die ILS
Flake betont: Die ILS Bamberg-Forchheim nimmt unverändert die Notrufe an, die unter der Nummer 112 eingehen. Die ILS alarmiert die Einsatzkräfte, die KEZ koordiniert und bündelt die Einsatzkräfte in den verschiedenen Einsatzabschnitten. "Die KEZ dient damit als Bindeglied zwischen der Integrierten Leitstelle Bamberg-Forchheim und den örtlichen Einsatzeinheiten", sagt Flake.
Einsatzzentrale in Ebermannstadt
Dass eine KEZ im Landkreis Forchheim geplant ist, bestätigt das Landratsamt. Die KEZ wird im Katastrophenschutzzentrum in Ebermannstadt eingerichtet und von ausgebildetem Personal besetzt. Die Ausbildung des Personals erfolgt intern durch die Kreisbrandinspektion oder über spezielle Lehrgänge an den staatlichen Feuerwehrschulen, erklärt Holger Strehl von der Pressestelle des Landratsamtes.