Kreis Forchheim: Glasscherben auf Bolzplatz entdeckt

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Der Bolzplatz beim Spielplatz in Oesdorf (Siedlerstraße) wurde während der Umbaumaßnahmen der Buswendeschleife und der B 470 als Lagerstelle genutzt. Foto: privat
Der Bolzplatz beim Spielplatz in Oesdorf (Siedlerstraße) wurde während der Umbaumaßnahmen der Buswendeschleife und der B 470 als Lagerstelle genutzt. Foto: privat
Das material ist auf dem Bolzplatz flächig verzogen worden. Foto: privat
Das material ist auf dem Bolzplatz flächig verzogen worden.  Foto: privat
 
Scherben Foto: privat
Scherben Foto: privat
 
Unrat Foto: privat
Unrat Foto: privat
 
Teerreste Foto: privat
Teerreste Foto: privat
 
Glasscherben Foto: privat
Glasscherben Foto: privat
 

Die Freie Wählergemeinschaft Oesdorf spricht von einem Skandal. Auf einem als Lagerstelle benutzten Bolzplatz sind nach Ende der Bauarbeiten Unrat, Teerreste und Glasscherben zurückgeblieben. Die Gemeindeverwaltung Heroldsbach bezieht Stellung.

Im Zuge der Dorferneuerung wurde in dem Heroldsbacher Ortsteil Oesdorf eine Buswendeschleife errichtet. Auftraggeber war eine Teilnehmergemeinschaft, zu der die Gemeinde Heroldsbach und das Amt für Ländliche Entwicklung gehören. Für die Lagerung der Baumaterialien und -maschinen wurde der beauftragten Tiefbaufirma der kommunale Bolzplatz vorübergehend überlassen.

Nach Ende der Arbeiten sollte die Firma das Gelände im ursprünglichen Zustand wieder zurückgeben. Das ist eine vertragliche Pflicht, vergleichbar mit der in einem Mietvertrag. Mit Beginn der Sommerferien sollte der Bolzplatz den Oesdorfer Kindern wieder zur Verfügung stehen. Das war nicht der Fall.

Deshalb wandte sich die Freie Wählergemeinschaft Oesdorf Anfang August mit einem Antrag an die Gemeinde, den Bolzplatz wiederherzustellen. Insbesondere wurde das Aufbringen von Mutterboden und Rollrasen gefordert. Dieser Antrag, so Hauptamtsleiter Sebastian Kramer von der Gemeinde Heroldsbach, wurde noch nicht vom Gemeinderat behandelt, da er erst nach der letzen Sitzung vor der Sommerpause einging und seither keine Sitzung mehr stattgefunden hat.

Nun wandte sich Gemeinderat Peter Münch, der Vorsitzende der örtlichen Wählervereinigung, an das Landratsamt Forchheim, Abteilung Umweltschutz, weil die Firma zwar den Platz planiert, ihn aber ohne Entfernen von Fremdstoffen verlassen hat. Deshalb sind Teerreste sowie vor allem Glasscherben und "anderer Unrat" auf der ganzen Fläche verstreut. Das stelle eine Verletzungsgefahr für spielende Kinder dar, argumentiert Münch in seinem Schreiben. Zudem fordert Münch eine Entfernung des kontaminierten Bodens unter dem Gesichtspunkt der Umweltgefährdung.

Die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands, so betont Kramer, ist ein Bestandteil der Ausschreibung und Vergabe. "Die ausführende Firma wurde bereits mehrfach durch die Auftraggeberin, nämlich der zuständigen Teilnehmergemeinschaft, im Rahmen vergaberechtlicher Möglichkeiten abgemahnt und aufgefordert, die bereits beauftragten Arbeiten auftragsgemäß und sachgerecht auszuführen." Kramer betont in seiner Stellungnahme: "Der derzeitige Zustand des Bolzplatzes in Oesdorf entspricht noch nicht diesem bereits beauftragten und wiederherzustellenden ursprünglichen Zustand."

Die Teilnehmergemeinschaft habe der ausführenden Firma zwischenzeitlich wiederholt entsprechende vergaberechtlich notwendige Fristen gesetzt und zur auftragsgemäßen Ausführung der Arbeiten aufgefordert. Der Gemeinde sei sehr wohl an einer ordnungsgemäßen Wiederherstellung gelegen, sie sei aber als Mitglied der Teilnehmergemeinschaft an die vergaberechtlichen Regelungen gebunden.