Kreis Forchheim: Drei Männer kämpfen für "Karl, den Käfer" und Co.

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Die Geehrten: Norbert Braun, dahinter Johannes Mohr, daneben Eduard Zöbelein, davor Tobias Vogel und rechts Hermann Ulm Foto: Carmen Schwind
Die Geehrten: Norbert Braun, dahinter Johannes Mohr, daneben Eduard Zöbelein, davor Tobias Vogel und rechts  Hermann Ulm Foto: Carmen Schwind
Tobias Vogel erhält seine Urkunde. Foto: Carmen Schwind
Tobias Vogel erhält seine Urkunde. Foto: Carmen Schwind
 
Hermann Ulm gratuliert Norbert Braun. Foto: Carmen Schwind
Hermann Ulm gratuliert Norbert Braun. Foto: Carmen Schwind
 
Eduard Zöbelein wird von Hermann Ulm beglückwünscht. Foto: Carmen Schwind
Eduard Zöbelein wird von Hermann Ulm beglückwünscht. Foto: Carmen Schwind
 
Der Heroldsbacher Kinderchor unter der Leitung von Carolin Wagner Foto: Carmen Schwind
Der Heroldsbacher Kinderchor unter der Leitung von Carolin Wagner Foto: Carmen Schwind
 

Der Umweltschutz- und Nachhaltigkeitspreis des Landkreises Forchheim geht an Tobias Vogel, Norbert Braun und Eduard Zöbelein.

In einem Festakt ist der Umweltschutz- und Nachhaltigkeitspreis des Landkreises Forchheim von Landrat Hermann Ulm (CSU) an Tobias Vogel, Norbert Braun und Eduard Zöbelein verliehen worden. Der Preis wird alle drei Jahre vergeben und ist mit 1500 Euro dotiert. In seiner Laudatio trug Landrat Ulm vor, dass Tobias Vogel den Obstbau im Landkreis besonders sachkundig und nachhaltig geprägt habe. "Vorbildlich und nachhaltig hat er eine Vielzahl von Kirschsorten gesichert", trug der Laudator vor. Diese Sortensammlung kann einen wichtigen Beitrag für den zukünftigen Kirschanbau liefern, da bei der Züchtung neuer Kirschsorten, die Klimaänderungen angepasst sind, auf einen reichhaltigen Genpool zurückgegriffen werden kann. Außerdem entwickelte Vogel ein Obstbaum-Erziehungssystem, das nicht nur die biologischen Grundlagen eines Baumes berücksichtigt, sondern auch den Anspruch der Nutzer, möglichst gefährdungsfrei die Ernte durchzuführen. "Dieses System wird mittlerweile weltweit, insbesondere in den USA und Kanada, praktiziert und trägt international den Namen ‚Center Leader System by Tobias Vogel‘", sagte Ulm. Vogel bedankte sich im Gegenzug dafür, dass er die Möglichkeit hatte, in der Welt unterwegs zu sein und europaweit Vorträge halten zu können.

Artenvielfalt

Über Preisträger Norbert Braun erzählte der Landrat, dass dieser in einer intakten Natur mit großer Artenvielfalt aufgewachsen sei. Dort habe sich seine Liebe zur Natur entwickelt und eine tiefe Verbundenheit mit ihr. 1972 gründete er mit Mitstreitern einen Ortsverband des Bundes Naturschutz. 1973 war Braun Gründungsmitglied der Kreisgruppe Forchheim. Hier lernte er von Hans Kämpf alles Wissenswerte über die heimische Vogelwelt. Zudem ist er engagiert im Amphibienschutz und im Monitoring-Programm "Vögel der Kulturlandschaft. Er führt Vogelstimmen- und Kräuterwanderungen durch. Norbert Braun meinte, dass man derzeit vom Zustand einer intakten Natur sehr weit entfernt sei. Besonders der dramatische Rückgang einiger Vogelarten bereite ihm große Sorge. Zum Beispiel brüte der Kiebitz nur noch in beängstigend geringer Zahl. "Wie oft haben sie im vergangenen Frühjahr oder Sommer eine Feldlerche singen gehört?", fragte Braun in die Runde und zählte die Gründe für dieses Problem auf: die rasch zunehmende Versiegelung des Bodens besonders durch den Straßenbau, das dramatische Insektensterben durch die drastische Reduzierung von blühenden Pflanzen und den Einsatz von Pestiziden, die zunehmende Gefahr unzureichender Wasserversorgung. "Ich habe einen Traum: Den nächsten oder spätestens übernächsten Preis erhält eine Delegation von Gemeindearbeitern, die eine blühende Landschaft angelegt hat", sagte Braun.

Zöbeleins Traum

Auch Eduard Zöbelein erzählte von seinem Traum. Er möchte, dass einmal alle Bewohner des Landkreises geehrt werden, weil sie sich für den Umweltschutz eingesetzt haben. Hermann Ulm bezeichnete Zöbelein als "Fachmann bei verschiedensten Umwelt- und Naturfragen", besonders in den Themen Fledermäuse, Wildkatzen und Vogelwelt. "Ob beim Bau von Nistkästen oder bei geführten Wanderungen zum Erkunden von Fledermäusen, aber auch bei nächtlichen Entdeckertouren zum Aufspüren der Wildkatze ist er immer präsent und engagiert", trug der Landrat vor und zählte einige der vielen Projekte auf, derer sich der Geehrte annahm. Zum Beispiel baute er Vogelnistkästen und Fledermauskästen mit der Jugendfeuerwehr Hallerndorf. Oder er hat im Regnitztal in einem Sandgrubenbetrieb Eisvogelröhren gesetzt. "Was andere übersehen, findet Edi Zöbelein. Er recherchiert und wird aktiv", sagte der Laudator. Zöbelein schlug den anwesenden Politikern vor, dass man doch für jedes Neugeborene einer Gemeinde einen Obstbaum pflanzen könnte. Dann könnte das Kind im Kindergartenalter eigenes Obst ernten und später mit den Eltern Nistkästen bauen und diese am Baum anbringen.

Der Kinderchor Heroldsbach unter der Leitung von Carolin Wagner sang einige Lieder. Unter anderem über Karl, den Käfer, der ein schönes Plätzchen im Landkreis Forchheim fand.