Straßenausbaubeiträge
Dafür schlägt die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzungen in Baiersdorf sehr negativ ein. Im Durchschnitt hat die Stadt in den letzten zehn Jahren 500.000 Euro per anno für den Straßenausbau aufgewendet. Auf diese Summe von fünf Millionen Euro könnte sie nach den neuesten Vorgaben aus München einen Staatszuschuss von kaum über 300.000 Euro insgesamt erwarten.
Galster stellte dem Rat die Frage, ob man auf Jahre strecken könne angesichts der "sehr unbefriedigenden Situation". Er befürchtet, die Sanierung der Hauptstraße mit 1,4 Millionen Euro werde das letzte große Projekt sein. "Es trifft uns in dem Moment, wo wir loslegen wollten", klagte der Bürgermeister.
Folgen der Flutkatastrophe
Denn erst jetzt nach zehn Jahren hat Baiersdorf die wirtschaftlichen Folgen der Flutkatastrophe 2007 verarbeitet und die damals nötigen Schulden zur Hälfte getilgt.
Die Vernetzung der Kommunen, um bei der Staatsregierung auftreten zu können, läuft bereits. Denn im Landkreis sind alle betroffen, besonders die größeren Orte. Galster kann sich offenbar eine Resolution vorstellen, wie von Karlheinz Roll (ÖWG) gefordert. Er warf der Landtagsmehrheit vor, mit der Abschaffung Stimmen vor der Wahl erkauft zu haben.
Galster seinerseits hat sich an den Innenminister gewandt. Seine Begründung: Baiersdorf ist zweimal geschlagen, die Flut und die millionenhohe Beteiligung am Ausbau der A 73 und der ICE-Strecke. Allein für einen 80 Meter langen Radweg, den die Stadt zur Verbindung der Stadtteile wollte, musste sie 1,8 Millionen Euro hinblättern.
Trotzdem wird Baiersdorf Kosten beim Breitbandausbau übernehmen. Wurde Igelsdorf ohne kommunale Beteiligung angeschlossen, will kein Netzbetreiber die nördliche Industriestraße und den Norden Wellerstadts mit Glasfaser aufrüsten. Es steht eine Eigenbeteiligung von gut 100.000 Euro im Raum. Die will man auf sich nehmen, um ein Ansiedlungshemmnis für Gewerbebetriebe zu verhindern.
Einstimmig billigte der Rat die Überarbeitung der Erschließungsbeitragssatzung. Hier geht es um die Kostenverteilung beim erstmaligen Bau einer Straße. Die Bürger würden nicht stärker zur Kasse gebeten als nach der Version von 1987, versicherte Galster.
Wasserpreis nachkalkuliert
Der Wasserpreis wurde turnusmäßig nachkalkuliert: Der Kubikmeterpreis steigt von 1,53 Euro auf 1,69 Euro; die Grundgebühren betragen künftig 55,30 Euro für Geringverbraucher, für Großverbraucher auf 132,72 beziehungsweise 221,20 Euro.