Vereidigung: Kette und Schuhe für Kirschstein

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Uwe Kirschstein (SPD, links) wird von FBF-Stadtrat Heinz Endres vereidigt. Fotos: Ekkehard Roepert
Uwe Kirschstein (SPD, links) wird von FBF-Stadtrat Heinz Endres vereidigt.  Fotos: Ekkehard Roepert
Uwe Kirschstein und Heinz Endres
Uwe Kirschstein und Heinz Endres
 
Genosse Reiner Büttner (rechts) überreichte dem SPD-Oberbürgermeister Uwe Kirschstein für die neue Laufbahn rote Laufschuhe.
Genosse Reiner Büttner (rechts) überreichte dem SPD-Oberbürgermeister Uwe Kirschstein für die neue Laufbahn rote Laufschuhe.
 
Uwe Kirschstein hat die Amtskette von Bürgermeister Franz Streit entgegengenommen.
Uwe Kirschstein hat die Amtskette von Bürgermeister Franz Streit entgegengenommen.
 

SPD-Oberbürgermeister Uwe Kirschstein leistete den Amtseid und seine Parteifreunde sorgten dafür, dass er einen guten Lauf hat.

Der neue Oberbürgermeister und sein Stellvertreter sind schon ein Herz und eine Seele. "Lieber Uwe" und "lieber Franz" nannten sie sich am Donnerstag. Bürgermeister Franz Streit (CSU) legte dem frisch vereidigten Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) die Amtskette um, damit er "nicht schmucklos durch die Forchheimer Straßen laufen muss".

Und der neue Rathauschef dankte dem "lieben Franz" - nicht nur weil er ihm die Kette umgelegt habe, sondern: "Weil ich Dich in vielstündigen Gesprächen als Berater wahrgenommen und erfahren habe, dass ich mich auf Dich als Partner verlassen kann."

Doch bevor sich Uwe Kirschstein mit der Oberbürgermeister-Kette schmücken durfte, wurde er von dem dienstältesten Stadtrat vereidigt: Heinz Endres (FBF), der schon vor 26 Jahren bei der Vereidigung von Franz Stumpf dabei war, schwor Uwe Kirschstein auf sein neues Amt ein.
Es war eine "besondere Stadtratssitzung", wie Bürgermeister Franz Streit bemerkte. Nicht nur, weil ein neuer OB vereidigt wurde; sondern weil dieser Akt die letzte offizielle Veranstaltung im Historischen Rathaus war, das nun saniert und für lange Zeit geschlossen sein wird.

Der Wandel sei das "einzig Bestehende", sagte Franz Streit und brachte für den neuen OB seine "lyrische Seite zum Klingen". Streit gab Kirschstein gereimte Worte des fränkischen Dichters Friedrich Rückert mit auf den Weg: "Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt..."
Uwe Kirschsteins Parteifreund, der neue Fraktionsvorsitzende Reiner Büttner, griff ebenfalls in die Lyrik-Kiste: Allerdings waren seine Zeilen gut 150 Jahre jünger und stammten von Xavier Naidoo: "Dieser Weg wird kein leichter sein." Damit Uwe Kirschstein ihn dennoch leicht werde bewältigen können, beschenkten die Genossen "ihren" OB mit einem Paar Laufschuhe. Rote Schuhe mit weißen Sohlen, da stecke auch ein Stück fränkischer Symbolik drin, freute sich Uwe Kirschstein; merkte allerdings auch an, dass er kein Läufer sei. "Ich gehe lieber spazieren. Die Schuhe werde ich trotzdem tragen, damit ich einen guten Stand habe."

Bislang scheint der Stand gut zu sein. Die ersten Amtstage seien lang und voller Gespräche gewesen, erzählte Uwe Kirschstein am Donnerstag vor der Vereidigung. Viele Bürger seien in die Sprechstunde gekommen, "einfach weil sie neugierig auf den neuen OB waren". Mit seinen Mitarbeitern und Stadträten stieß Kirschstein nach der Vereidigung "auf die kommenden Jahre" an. Für die zurückliegenden dankte er Alt-OB Franz Stumpf, der die Stadt auf einzigartige Weise vorbereitet habe.