Welchen Einfluss Alkohol auf das Fahrverhalten haben kann, bekamen Realschüler aus Ebermannstadt bei einer Präventionsaktion am eigenen Leib zu spüren.
Das Bild erscheint doppelt, Entfernungen können nicht eingeschätzt werden und bei schnellen Bewegungen wird einem schwindelig. Mit Rauschbrille ausgestattet, klärten Polizei und Feuerwehr die Realschüler aus
Ebermannstadt über den Einfluss von Alkohol auf das Fahrverhalten auf. Am Freitag, 15.Juli, nehmen die Schüler der Real- und Mittelschule Gräfenberg daran teil.
Die Aktion "Disco-Fieber" findet bayernweit statt. Die Polizei in Ebermannstadt veranstaltet sie bereits zum zehnten Mal. Den Anstoß gab ein schwerer Unfall im Jahr 2005, bei dem eine Gruppe Jugendlicher ums Leben kam. Damit sich das nicht wiederholt, organisiert Werner Götz, Verkehrssachbearbeiter der Polizei Ebermannstadt, die Veranstaltung regelmäßig. "Bevor die Jugendlichen die Schule verlassen, sollte man sie nochmal sensibilisieren.
Vor allem weil sie in absehbarer Zeit ihren Führerschein machen", erklärt Götz die Hintergründe der Aktion.
Die Schüler der Abschlussklassen müssen drei Aufgaben bewältigen. Ein Fahrradschloss öffnen und Kettcar fahren mit gefühlten 1,3 Promille sowie einen Pfad zu Fuß bewältigen mit gefühlten 0,8 Promille. "Die Jugendlichen unterschätzen oft den Alkohol und die Geschwindigkeit", weiß der Fachmann. Das wird auch bei der Übung deutlich. Wer den Parcours besonders schnell schafft, bekommt von seinen Mitschülern Applaus. Doch hin und wieder stolpert der ein oder andere im Übereifer - unterschätzt die Wirkung der Rauschbrille.
Zu der Veranstaltung kamen Vertreter vom Landratsamt Forchheim, der Feuerwehr Ebermannstadt und ein Notfallseelsorger. Sie erzählen von ihrer Arbeit und zeigen Unfall-Bilder. "Die Schüler wurden nachdenklich, als wir die Fotos zeigten.
Sie waren sehr ruhig, denn das waren Situationen, die man sich nicht vorstellen kann", so Holger Köflein, Kommandant der Feuerwehr Ebermannstadt.
Genau diesen Effekt hatte sich wohl auch Jens Bauer, Sicherheit- und Verkehrsbeauftragter der Realschule, gewünscht. "Wir wollen nicht nur Lerninhalte, sondern auch Werte vermitteln. Die Schüler sollen es nicht cool finden, wenn sie betrunken Auto fahren. Sie sollen Stärke zeigen", erklärt er.