Die Sosolya Undugu Dance Academy ist in Forchheim angekommen. Die Jugendlichen aus Uganda werden am Samstag und am Sonntag auf den Afrika-Kulturtagen auftreten.
Seit einem Monat ist die Sosolya Undugu Dance Academy schon auf Tour, die sie auch nach Forchheim führt. Als sie am Mittwoch in der Kaiserpfalz ankommen, steckt ihnen die lange Fahrt aus Wien noch in den Knochen. Noch einen weiteren Monat werden sie durch Europa reisen, bis schließlich am 29. Juli der Flieger wieder in Richtung Heimat geht.
Am Samstag und Sonntag werden die jungen Tänzer aus Uganda auf den Afrika-Kulturtagen in Forchheim auftreten. Bis dahin sind sie bei Gastfamilien in Forchheim untergebracht. Organisiert wurde die Unterbringung vom Pfalzmuseum in Forchheim.
Eine der Gastmütter ist Melanie Rövekamp, die im Rahmen eines Sportaustauschs auch schon junge Menschen aus Le Perreux bei sich aufgenommen hatte: "Als ich in der Zeitung gelesen habe, dass sie Gastfamilien suchen, dachte ich mir: Ach, Frankreich ist grade weg, da nehmen wir doch als nächstes Uganda auf." Sie berichtet von den guten Erfahrungen, die sie trotz
Verständigungsschwierigkeiten mit den Gästen gemacht hat.
Verständigung auf Englisch Die Kommunikation mit den Jugendlichen aus Uganda klappt aber auf Anhieb. Sie lernen in der Schule schon früh Englisch und können sich gut verständigen. "Wir sind ja jetzt auch schon eine Weile unterwegs und erleben oft ähnliche Situationen", sagt Ana Strack, die die Gruppe als Betreuerin und Fahrerin begleitet, "die wichtigsten Sätze haben sich die Kinder schnell eingeprägt."
Damit sie trotzdem nicht komplett auf sich allein gestellt sind, hat Martina Wesler vom Pfalzmuseum darauf geachtet, dass die Kinder in Zweiergruppen untergebracht werden. So könnten sie zusammen bleiben und hätten immer eine Bezugsperson in der Nähe. Dabei sind die Kinder Konzertreisen schon gewohnt. Für die Sosolya Undugu Dance Academy sind sie schon unzählige Male aufgetreten.
In Uganda geben sie jeden Sonntag eine Aufführung in einem Hotel. Die Kinder bekommen dort etwas Spielpraxis und das Hotel unterstützt im Gegenzug die Akademie. Auch innerhalb von Uganda sind sie schon mit ihrer Performance auf Tour gewesen. "So weit weg von Afrika waren diese Kinder aber noch nie", sagt Ana Strack. Dass ausgerechnet diese Gruppe jetzt in Forchheim auftritt, war laut Strack ein glücklicher Zufall.
Auf der Straße entdeckt Ein damals 14-jähriges Mädchen war mit ihrer Mutter in Uganda unterwegs, um ein anderes gemeinnütziges Projekt zu besuchen. Auf einer Sightseeing-Tour fiel ihnen die junge Tanzgruppe auf.
Mit Bildern und Videos wendeten sie sich an die Kinderkulturkarawane in Deutschland, die die jungen Künstler schließlich auf eine Konzerttour einlud.
In ihrem Programm "Engooma Zogera" (Trommeln erzählen) führen die Jugendlichen Stampf-, Hüft-, Bauch- und Armtänze aus den verschiedensten Regionen Ugandas auf. Über 40 Völker leben in Uganda, viele mit eigenen Sprachen, Kulturen und Bräuchen. Das führt natürlich auch zu Konflikten. "Undugu" bedeutet Bruderschaft und steht für das Konzept der Akademie, andere Kulturen lieber kennenzulernen als sie zu bekämpfen. Deswegen lernen die Kinder dort die Tänze der verschiedenen Landesteile und integrieren sie alle in ihr Programm. Mit selbst gebauten Instrumenten begleiten sie die Reise durch ihr Heimatland. Dazu erzählen sie die Geschichte ihrer Instrumente und ihrer Kultur.