Der Vorsitzende der SpVgg Jahn Forchheim stellte bei der Hauptversammlung die Pläne für das neue Sportgelände vor.
Entgegen ihren Gepflogenheiten hielt die Spielvereinigung Jahn ihre Jahresversammlung am vergangenen Freitag ab. Der Grund: Der Kaufvertrag mit der Unterfirma der Dignus Gmbh aus Hamburg, der Philosophenviertel-Beteiligungsgesellschaft ist zur Unterschrift reif. Um den Jahreswechsel herum soll, so Vorsitzender Gunter Bierfelder, der Notartermin sein.
Bierfelder stellte wesentliche Passagen des Vertrags der Versammlung zur Abstimmung vor. Bis auf eine Stimmenthaltung votierten alle anwesenden 94 Stimmberechtigten für den Vertragsabschluss. Der Verein hat aktuell 1395 Mitglieder. Der Kaufpreis für das Jahn-Gelände beträgt 3,5 Millionen Euro zuzüglich der Planungskosten für das neue Sportgelände im Stadtnorden. Diesen Preis hält Bierfelder für lukrativ, denn andere Investoren hätten nur 1,8 bis 2 Millionen Euro geboten.
Es besteht für das alte Jahn-Gelände noch kein Baurecht. Dennoch wurde das nicht in die Vertragsbedingungen aufgenommen. Allerdings ist sich Bierfelder sicher, das das laufende Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans mit Wohnbau endet und das städtische Baulandmodell angewendet wird.
Vereinbart ist eine Kaufpreiszahlung auf ein Anderkonto, so dass der Verein seine Verbindlichkeiten -
die Sum me wurde nicht genannt - bei der Sparkasse tilgen und das alte Gelände lastenfrei übergeben kann. Schatzmeister Gerhard Tinkl nannte lediglich Zinszahlungen von 28 000 Euro im Jahr 2015 und eine Tilgung von 21 000 Euro. Festgeschrieben hingegen ist eine Verwendungspflicht für ein neues Sportgelände. Durch diesen Weg ist nach Bierfelder der "Bauverlauf gesichert". Zudem würde der Planer für Kostenmehrungen haften. Mit dem Vertragsentwurf geht der Jahn auch in die Förderverhandlungen mit dem Bayerischen Landessportverband in den nächsten Tagen. Der Vertrag steht unter aufschiebenden Bedingungen.
Es geht um das Geld
Die erste ist die Löschung des Rückübertragungsrechts der Stadt Forchheim. Bis dato knüpft das die Stadt an die Bedingung, dass der Verein im Norden wieder die Fläche von 19 000 Quadratmetern erwirbt. Doch das scheint schwierig zu sein. Zwar soll das neue Sportgelände rund 40 000 Quadratmeter umfassen, der größte Flächenteil kann aber vom VfB Forchheim nur im Erbpachtweg erhalten werden. Der zweite große Sportverein will nicht verkaufen oder fusionieren.
Eine weiterer großer Flächenanteil - die künftigen B- und C-Plätze - gehört dem Landkreis. Auch er will nicht verkaufen, sondern quasi verpachten, sprich: dem Verein zur Verfügung stellen, wenn untertags dort Schulsport betrieben werden kann. Bleiben nur die Restflächen, die von privat zu erwerben sind. Und hier geht es ums Geld. Da dort in unmittelbarer Nähe ein Gewerbegebiet für Handwerker im Entstehen ist, sind Quadratmeterpreise von 30 Euro im Gespräch.
Fußballabteilungsleiter Uwe Schüttinger stellte der Versammlung die Planungen für das Ersatzgelände vor. Die Planung sei aufwendig gewesen, bekannte er. Und: "Die Unterstützung durch die Politik - die große wie die kleine - stelle ich mir anders vor." So bleibt das Vorhaben kleiner, als es der Verein gerne gehabt hätte.
Wo jetzt eine Skaterbahn ist, sollen acht Tennisplätze entstehen, vier davon unter einer Traglufthalle. Es soll noch Platz für vier weitere sein, falls der TC mit einsteigen wolle. Das ist aber derzeit nicht der Fall. Weiter entstehen drei große Fußballfelder. Der A-Platz ist der alte VfB-Platz. An seiner Breitseite soll das Vereinsheim gebaut werden. Im Erdgeschoss beherbergt es die Fußballer und die Tennis-Abteilung; im Obergeschoss eine Gaststätte und den Sportsaal, der etwa 200 Personen fassen soll, sowie Übungsräume für den Spielmannszug. Die Außenfassade, so der vorgestellte Entwurf, wird in den Vereinsfarben gehalten sein. Wenn es wirtschaftlich möglich ist, hätte der Fußballer-Chef noch gern ein Kleinspielfeld.
Die Kosten sind hoch: 4,7 Millionen Euro. Allerdings stecken in der genannten Summe auch die abzulösenden Verbindlichkeiten. "Die Entschuldung ist eingepreist", betonte Bierfelder. Der Jahn rechnet mit einer Sportförderung von etwa einer Million Euro; von der Stadt sollen so Tinkl, rund 240 000 Euro fließen und auch eine zu erwartende Mehrwertsteuerrückvergütung von rund 140 000 Euro soll für das Ersatzgelände verwendet werden.
Das Geschäftsjahr 2015 endete für den Jahn mit "einer roten Null", trug der Schatzmeister vor. Somit hat sich der Negativtrend der Vorjahre fortgesetzt. Durch die Anmietung des VfB-Platzes kamen noch 22 000 Euro Kosten dazu.
Sie wurden gerade so durch die Erlöse des Wirtschaftsbetriebs aufgefangen. Veranstaltungen in der großen Halle bringen es offenbar nicht mehr. War noch vor Jahren der Lumpenball nicht nur ein Faschings-Highlight, brachte er 2015 nur mehr 2200 Euro Gewinn in die Vereinskasse und 2016 waren es "weniger als 400 euro" (Tinkl). Trotzdem wird er auch 2017 stattfinden, auch wenn die Metzgerinnung und die Feuerwehr keine Bälle mehr organisieren - was wiederum zu weniger Einnahmen für den Jahn führt. "Sie werden voraussichtlich nicht zu kompensieren sein", unkte Tinkl.
Die nächste Jahresversammlung findet schon im kommenden Frühjahr statt. Bierfelder kündigte an, dass er nicht mehr antrete. 17 Jahre im Vorstand seien genug.
Ehrungen bei der SpVgg Jahn Forchheim
Ehrenmitglieder Katharina Dittrich, Helene Eger, Grete Haas, Nikolaus Erlwein, Wolfgang Fuchs, Michael Körfgen, Reinhard Lasßner, Günter Meier, Günther Nagy, Manfred Peppel, Peter Richter, Fritz Rudl, Johann Sünderhaft, Rüdiger Winkler von Mohrenfels
Geehrte 75 Jahre: Phillipp Müller, 25 Jahre: Karin Adelmann, Angelika Braun-Weber, Kristina Brug, Alexander Honeck, Reante Kaiser, Helmut Karg, Sabine Karg, Ella Lang, Karin Massek, Gerlinde Plach, Marion Rattel, Thomas Schiffmann, Ivonne Stöhr, Reiner Täubl, Domink Trautner, Walter Weiss, Markus Wismath,
15 Jahre Rita Dötzer, Johannes Eger, Sebastian Eger, Renate Eichinger, Markus Fenn, Max Fenn, Robert Fleischmann, Silke Gebhardt, Valentina Halser, Daniela Heidrich, Dennis Holdinghausen, Christine Hümmer, Maren Kunzl, Lothar Leithner, Iradi Zaji Moghadam, Ingrid Oltsch, Harald Payrleitner, Hans Schaup, Jana Schmelmer, Ingrid Siebenhaar, Irene Tetzner, Gudrun Zimmermann, Isabell Zimmermann, Rene Zimmermann