Die rund 250 Mitglieder von Benfica Möchsico sind alles auf einmal: Fußballer, Feierbiester und beste Freunde. Der Spaß und Zusammenhalt stehen bei ihnen über allem.
Die eine Vereinsgründung läuft unkompliziert, wie man das halt so kennt, die andere läuft anders. Zur letzteren Sorte gehört die Gründung vom Benfica Möchsico. Pfingsten im Jahr 1988: In Hiltpoltstein gibt es ein Fußball-Freizeitturnier. Das Problem ist nur, dass es nicht genügend Mannschaften gibt. Deshalb tun sich junge Männer aus den Ortsteilen Almos und Möchs spontan zusammen und gründen eine Fußballmannschaft. Und siehe da, sie gewinnen das Turnier!
Das beflügelte die Mitglieder, deren Fans, Freunde und Familienangehörige, sich jeden Samstag am Nachmittag am Sportplatz in Hiltpoltstein zu treffen. "Das waren immer so 20 bis 30 Leute, die da zusammenkamen. Da wurde gelacht, getrunken oder gegrillt. Immer war was los", erzählt Steffen Merz, der im Ort eher als "Don" bekannt ist.
Drei Mal in Berlin Er kennt die Erzählungen von seinem Vater Siegfried Merz. Der ist in Personalunion Motivator, Organisator, Vorsitzender und Gründungsvater des Vereins.
"Wir haben bei den Treffen aber auch trainiert", wirft Armin "Charly" Seibold ein und seine Vorstandskollegen nicken zustimmend, wobei sie auch schmunzeln müssen. Der Fußballverein brauchte natürlich auch einen Namen. Da Möchs an Mexiko erinnert und alle von Benfica Lissabon begeistert waren, stand der Name schnell fest: Benfica Möchsico. "In den 90er- Jahren haben wir sogar drei Mal in Berlin Fußballturniere gespielt", erzählt "Charly" Seibold. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Einführung der "Nacht des Härtetests". Immer mehr Menschen wollten Mitglied im Verein werden, denn er wurde immer bekannter und ständig zu Events eingeladen.
Doch auch selbst lassen sich die Mitglieder immer neue Spiele einfallen.
Da gibt es beispielsweise den Biermarathon. Zwei Marathonläufer rennen mit einem Kasten Bier eine vorgegebene Strecke. An vier Stationen dürfen die Läufer Bier aus dem Kasten trinken - wie viel ist ihnen überlassen. Am Ende der Strecke muss der Kasten allerdings leer sein. "Die schnellsten haben bisher 29 Minuten für die 3,5 Kilometer gebraucht. Zwei mussten wir suchen gehen, die brauchten sechs Stunden", erinnert sich Markus "Willy" Schleßmann.
Beim LKW-Ziehen belegte der Verein den ersten Platz. In Bubenreuth wurden sie Zweiter im Fußballturnier. Allerdings verteidigten sie den Trinkerpokal und kamen hier auf Platz eins. Es gibt auch eine jährliche Weihnachtsfeier. Zuerst wurde sie am 25. Dezember gefeiert.
Nachdem 1992 allerdings "Don" Merz, der Sohn des Gründervaters "Siggi" Merz an diesem Tag zur Welt kam, nahm letzterer quasi einen Tag frei, und die Feier wurde auf den 26. Dezember gelegt. "Mittlerweile sind auch schon die Kinder dabei und wir machen Familienausflüge", erzählt "Charly" Seibold. Es gibt Skiausflüge oder Städtereisen. Sehr beliebt ist auch das Campen in Immenreuth bei Kemnath.
Hier gibt es einen schönen Fischteich, Lagerfeuer und Grillmöglichkeiten. "Ein Kumpel meinte, dass er im Neoprenanzug und mit Flossen im Fischteich tauchen könnte. Den mussten wir dann rausholen, weil er im Schlamm stecken geblieben war", berichtet "Charly" Seibold.