In Forchheim gibt's viel Aufregung um Aufzüge

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Ein Tiefgaragen Aufzug vor den Geschäften an der Südseite des Paradeplatzes wäre vor allem für die Kunden mit Einkaufswagen nützlich.
Ein Tiefgaragen Aufzug vor den Geschäften an der Südseite des Paradeplatzes wäre vor allem für die Kunden mit Einkaufswagen nützlich.
Der kostengünstigere Standort zum Bau eines Fahrstuhlschachtes läge an der Ecke zur Fußgängerzone. Fotos. Andreas Oswald
Der kostengünstigere Standort zum Bau eines Fahrstuhlschachtes läge an der Ecke zur Fußgängerzone.  Fotos. Andreas Oswald
 

Soll die Tiefgarage mit zwei Fahrstühlen oder nur einem Lift erschlossen werden , wo sind die besten Standorte für den Bau und wie hoch sind die Kosten? Über diese Fragen stritten sich die Mitglieder des Planungsausschusses.

Alptraum im Aufzug: stecken bleiben! Bei der erneuten Diskussion über den nachträglichen Einbau von Liftanlagen in der Tiefgarage blieb der Planungsausschuss ebenfalls hängen - und zwar in den grundsätzlichen Fragen, wie viele Fahrstühle notwendig sind, ob alle zwei Parkdecks erschlossen werden sollen und wo die Schächte gebaut werden sollen: an der Südseite des Paradeplatzes, wo sich auch der Rewe-Einkaufsmarkt befindet, oder an der schräg gegenüber liegenden westlichen Ecke, am Beginn der Fußgängerzone? Über all dem schwebt die Frage der Kosten.


Darf's auch etwas mehr sein?

Die Kosten für einen Aufzug an der Südseite betragen nach den Berechnungen der Stadtwerke rund 200 000 Euro. Die baulichen Maßnahmen an der Westseite seien nicht so aufwändig, erklärte Bauamtsleiter Gerhard Zedler.
Hier sei ein Aufzugsschacht neben dem Treppenzugang für die erste Garagenebene möglich, da die ursprünglichen und nicht mehr benötigten Schutzräume vorhanden und dafür genutzt werden könnten. Zedler empfiehlt, diese Maßnahmen bei der Sanierung der Tiefgarage, die von den Stadtwerken vorgesehen ist, einplanen zu lassen. Das Stadtbauamt werde versuchen, über die Städtebauförderung Zuschüsse zu generieren.
Holger Lehnard (CSU) wollte wissen, ob man wirklich zwei Aufzüge benötige. Was aber gewährleistet sein müsse, das sei die Erreichbarkeit aller zwei Parkdecks per Lift. Dies sollte technisch geprüft werden, forderte der CSU-Stadtrat. An der Südseite werde ein zweigeschossiger Aufzug nicht möglich sein, erklärte Zedler. Er regte daher an, mehr Behindertenparkplätze auf der ersten Parkebene einzurichten.
Nach Meinung des FDP-Stadtrates Sebastian Körber seien zwei Aufzüge bei der Größe dieser Tiefgarage ohnehin überdimensioniert. Zwingend sei es aber, dass der Aufzug beide Parkplatz-Ebenen erschließe. Der richtige Standort sei die Ecke bei "Sport-Wolf". Dem schlossen sich auch Manfred Mauser (FBF) und Edith Fießer von den Grünen an.
Auch Udo Schönfelder favorisierte diesen Standort für den Aufzug, wobei er jedoch anfragte, inwieweit es möglich sei, beim Rewe-Markt zwei bis drei Stellplätze für Behinderte einzurichten. Auch Stadtrat Manfred Hümmer (FW) fragte sich, ob denn zwei Aufzüge nötig seien. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass die Kunden des Rewe-Marktes ihre Einkaufswagen über den ganzen Paradeplatz schieben müssten, wenn der Lift bei "Sport-Wolf" gebaut werde. "Na und?", hielt SPD-Stadtrat Günther Hammer dagegen. Man dürfte keinen Aufzug für einen Einzelhändler bauen - sonst schaffe man einen Präzedenzfall. CSU-Stadtrat Holger Lehnard betonte, man baue nicht für einen Lebensmittelhändler, sondern für die Bürger, die in der Stadt ihre Lebensmittel einkaufen wollen: "Es tut der Innenstadt gut, einen Nahversorger zu haben."
Schlagfertig erinnerte der CSU-Stadtrat daran, dass es gerade die SPD gewesen sei, die Shuttlebusse für Senioren eingesetzt habe, als es während des Paradeplatz-Umbaus keinen Einkaufsladen mehr gegeben habe. Wenn man den Rewe-Markt halten wolle, so unterstrich Stadträtin Mathilde Hartmann (CSU), dann müsse man auch dort den Aufzug bauen - wünschenswert wären natürlich zwei Fahrstühle. Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) betonte, dass der Rewe-Markt am Paradeplatz am Rande der Rentabilität arbeite. Der Vorschlag Mathilde Hartmanns sei diskutabel. Man sollte die Kosten zweier Aufzüge den Ausgaben gegenüberstellen, die für einen zweigeschossigen Lift bei der Rewe anfallen würden.