30 verschiedene Krippen aus sehr ungewöhnlichen Materialien laden rund um die Burg Hiltpoltstein zum Staunen ein. Das Motto in diesem Jahr lautet "Gemeinsamkeit und Gemeinschaft - trotz aller Unterschiede".
Der selbst gestrickte Ochs und Esel warten geduldig neben Maria und Josef mit ihrem Jesukind auf die ersten Besucher. Nicht in einem Stall, sondern in einem dunklen Kellergewölbe in der Nähe der Burg Hiltpoltstein. Im Stall hingegen liegen Schafe, aus Körben gebastelt; Ochs und Esel sind aus Waschkörben, aus Korbsesseln und anderen Flechtwaren gestaltet und dekoriert. Ein Haarbüschel hängt dem Ochsen ins Gesicht.
Wieder in einem anderen Gewölbefenster sind die Heiligen Drei Könige oder der Stern aus Draht und Papier gestaltet. Es ist nicht irgendein Papier. Es ist das Evangelium, in verschiedenen Sprachen. Vor einer Scheune stehen Krippenfiguren aus Eisenresten. Sogar ein Elefant steht dabei, das ergab das Material. Doch gerade dieser Elefant ist bei den Kindern sehr beliebt. Jede Krippe, bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet und ideenreich umgesetzt, ist anders.
Ehrenamtliches Engagement
Unterschiedlich und doch gemeinsam. Das trifft nicht nur für die Krippen zu, sondern ist zugleich Thema des diesjährigen Krippenwegs des Fränkische- Schweiz-Vereins (FSV) Hiltpoltstein. Drei Frauen, allen voran Petra Becker-Vetter, deren Tochter Anna-Katharina und Waltraud Guckel stecken hinter diesem arbeitsintensiven Facettenreichtum.
"Durch den Krippenweg wird kein Gewinn oder Ertrag erarbeitet. Alle Krippenbauer und Aussteller geben hier auf ehrenamtlicher Basis ihr Bestes, die Anlieger spendieren den Strom für die Beleuchtung oder stellen ihre Räumlichkeiten zu Verfügung", sagt Anna-Katharina Vetter.
Werbung für Hiltpoltstein
Seit August ist die Familie Vetter samt Papa Claus und Enkelin Margaretha am Basteln. Die Idee hinter dem Krippenweg: "Die Menschen zueinander bringen, in den Dialog treten und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie schön Hiltpoltstein sein kann", erklärt Vetter.
Tannenbäume, aus einzelnen Zweigen modelliert, zeigen den Weg. Wo ein Baum steht, ist eine der Krippen in der Nähe. Der Weg führt durch die engen Gassen um den Burghof herum, in die tiefen dunklen Kellergewölbe. Ein Keller ist bei der Brennerei Brehmer. Dort ist Petra Vetter gerade dabei, die Waldkrippe zu beheimaten.
Tannenduft
Der Duft nach Tannen ist hier echt - und wie im richtigen Wald sitzt ein Eichhörnchen auf dem Baum, ein Dachs schleicht umher und sogar ein Fuchs macht sich auf den Weg zur Krippe. "Es ist angelehnt an die Geschichte, in der alle Tiere in der Heiligen Nacht zusammen sind, ohne sich etwas zu tun", erklärt Vetter, während sie nebenan in eine Scheune geht, in der auf einem Leiterwagen die Krippe für die Kirche bereitsteht.