Die 15-Jährige aus Heroldsbach geht bei der Junior-Science-Olympiade an den Start. 40 Länder schicken Teams.
Schaut man in einen Löffel, sieht man sein eigenes Gesicht auf den Kopf gestellt. Derartige Dinge fielen einem kleinen Mädchen, auf und es fragte daraufhin seinen Vater. "Ich hatte Glück. Mein Vater ist Physiker und gab mir gute Antworten", sagt die heute 15-jährige Alina Ruff aus Heroldsbach.
Sie packt derzeit ihren Koffer, denn an diesem Sonntag geht es für sie nach Daegu in Korea. Dort vertritt sie mit sechs Gleichaltrigen Deutschland bei der Junior-Science-Olympiade. 40 Länder schicken Teams. Aus Bayern, genauer aus München, kommt neben ihr noch Florian Knebel. Die Frauenriege verstärkt Salome Schwank aus Frankfurt. Zu einer Teilnahme an der Junior-Science-Olympiade kommt man nicht von ungefähr. Hätte sich Alinas Betreuungslehrer Manfred Burkard nicht für Schülerwettbewerbe in den Naturwissenschaften interessiert und Kollegen motiviert, hätte Alina nicht einmal den ersten Schritt, den Wettbewerb an der eigenen Schule, absolvieren können. So aber konnte sie zeigen, was sie in Biologie, Chemie und Physik alles auf dem Kasten hat. "Als Kind habe ich nach Dingen gefragt, die ich gesehen habe, die mir auffielen. Alltagsphänomene wie die Brechung des Lichts im Wasser, wodurch Fische kleiner erscheinen", erinnert sich Alina.
Breites Interesse
Licht und Farben scheinen sie von jeher fasziniert zu haben. Von der Freude an Tieren zum Wissen über Tiere und von dort zu Biologie und Chemie, das wäre nicht ihr Weg gewesen. "In der Biologie interessiert mich der Mensch, dann die Astrophysik."
In der Chemie ist ihr Interesse breit gefächert. Ihr gesamtes Wissen muss sie bei der Olympiade wohl auch einbringen. Ein Themenspezialist hätte es schwerer, denn in Korea erwarten sie Aufgaben aus allen drei Wissensgebieten. "Es sind so viele Aufgaben, dass man sie nicht in der vorgegebenen Zeit lösen kann. So kann man schon etwas auswählen, was man kennt", erklärt sie die Regeln bei der internationalen Runde.
4300 junge Leute aus ganz Deutschland traten in der ersten Runde an. Eine der Aufgaben war es, aus einer CD und einem Schuhkarton ein Spektroskop zu bauen. Eine anderen ging um das Phänomen der Knicklichter. 38 von 40 möglichen Punkten erzielte Alina. Von den Startern blieben nur 800 übrig.
Labore der Universität
Auch die zweite Runde fand noch an der Schule statt. Die 45 Besten wurden danach nach Kiel ans Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik eingeladen. "Zu unserem praktischen Teil durften wir die Labore der Universität nutzen", berichtet Alina. "Die Schule bietet die Grundlagen, aber bei Interesse muss man sie vertiefen", beschreibt Alina die Grundlagen ihres Erfolgs. Sie hat sich für ein naturwissenschaftliches Gymnasium entschieden; nicht zuletzt deshalb, weil sie so ab der achten Klasse Chemie hatte und es auch wöchentliche Experimentierstunden gibt.
Die Qual der Wahl
Ein bisschen traurig ist sie drüber, dass sie noch in diesem Schuljahr entscheiden muss, welche zwei der drei naturwissenschaftlichen Fächern sie für die Oberstufe auswählen soll.
Die gültige Abiturregelung zwingt sie zu dieser Wahl. Nicht zuletzt deshalb ist Alina froh, dass sie an Begabtenkursen teilnehmen konnte. Farbstoffchemie und Lichtphänomene waren dort Thema. Für Alina war es wohl so etwas wie Weiterführung und Vertiefung dessen, was sie schon als Kind fasziniert hat.