Der Heiligenstadter Bürgermeister Helmut Krämer will bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr antreten. Dies gab der 62-Jährige im Marktgemeinderat bekannt.
Minutenlang war es still bei der Jahresabschlusssitzung des Marktgemeinderates Heiligenstadt. Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) hatte angekündigt, dass er nach fünf Wahlperioden bei der Kommunalwahl im März 2020 nicht mehr als Bürgermeister kandidieren werde. "Alles hat seine Zeit. Es gibt bis zur Wahl noch viel zu tun, packen wir es gemeinsam an", sagte Krämer, der im kommenden Jahr 63 Jahre alt wird. Im Gespräch erzählte er, dass er in der letzten Zeit oft auf eine mögliche Kandidatur angesprochen worden war. "Ich habe das 30 Jahre lang gemacht. Man muss loslassen können, damit es weitergeht", erklärte der Bürgermeister.
Nicht zu lange warten
Er wollte nicht zu lange warten, um seine Entscheidung zu verkünden, damit alle wissen, woran sie sind und entsprechend planen können. "Es war schön, aber meine Familie will auch noch etwas von mir haben. Besonders auf meine vier Enkel freue ich mich", gestand Krämer. Er kündigte an, dass er auch nach seiner Zeit als Bürgermeister aktiv bleiben wolle. Angebote gebe es da schon: "Es gibt genug zu tun. Zum Beispiel können die Wanderwege Hilfe gebrauchen." Helmut Krämer verriet, dass seine Frau Brigitte froh sei über die Entscheidung. "Aber ich will jetzt keinen Wahlkampf auslösen, denn wir haben noch mehr als ein Jahr Arbeit vor uns", mahnte Krämer. Es sei gut, dass Geschäftsleiter Rüdiger Schmidt noch weiter für Heiligenstadt tätig ist. So gebe es hier Kontinuität. Schmidt dagegen lobte die viele und gute Arbeit, die Krämer für die Marktgemeinde Heiligenstadt geleistet habe.
Ehrenwappen an Hartmut Klein
Zuvor hatte Bürgermeister Helmut Krämer das Ehrenwappen der Marktgemeinde an Hartmut Klein verliehen für seine frühere Tätigkeit als Marktgemeinderat und seinen langjährigen Einsatz als Vorsitzender des Sportclubs Heiligenstadt. "Er war von 1996 bis 2014 Marktgemeinderat und hat bei jeder Wahl viel Zustimmung der Bevölkerung erhalten. Hartmut Klein war in seiner Funktion als Marktgemeinderat von 1996 bis 2014 im Bauausschuss tätig. Außerdem war er Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses von 1996 bis 2002. Schwerpunkte seiner ehrenamtlichen Arbeit waren die Städtebausanierung, Ausweisung und Erschließung von Bauland sowie die Jugend- und Vereinsförderung", zählte Krämer auf. 2018 wurde Klein für seine Verdienste im Ehrenamt mit dem Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten ausgezeichnet. Zudem war er über 20 Jahre Vorsitzender des Sportclubs, zuvor bekleidete er das Amt des Hauptkassiers. "Im Bereich der Nachwuchsarbeit war es sein Ziel, die jungen Fußballer im Leinleitertal zusammenzuführen. Hier wurden Spielgemeinschaften mit den Nachbarvereinen gegründet", führte Krämer aus. Außerdem wurde eine Volleyballabteilung gegründet und viele neue Akzente in der Vereinsarbeit und bei der Bewirtschaftung des Vereinsheimes gesetzt. Unterstützt wurde er dabei von seiner Ehefrau Lydia.
Jahresrückblick
In seiner Rede blickte Helmut Krämer auf das Jahr zurück. Er bedankte sich bei den Wahlhelfern für ihr Engagement und bei der Verwaltung. "Neben den ganz großen Maßnahmen wie Kläranlagenneubau, Abwasserbeseitigung und Breitband musste auch noch der Umzug vom Rathaus in das umgebaute Feuerwehrhaus vorgenommen werden", trug der Bürgermeister vor. Er zeigte sich recht zufrieden mit der gewerblichen Wirtschaft, dem Arbeitsmarkt, der touristischen Entwicklung und der Verbesserung der Infrastruktur. Schwerpunkte der Arbeit im Gemeinderat und in der Verwaltung waren die Breitbandversorgung, der Bau der Abwasserkanäle mit Verbesserung der Wasserversorgung, der Neubau der Kläranlage sowie die Bereitstellung von Bauland. "Die Zunahme bei der Einkommenssteuer um 11,5 Prozent, die um 14,6 Prozent höheren Schlüsselzuweisungen sowie die gute Gewerbesteuer-Entwicklung haben dem Gemeindehaushalt gutgetan", sagte Krämer. Er bilanzierte, dass zum Ende des Jahres der Schuldenstand 4,1 Millionen Euro beträgt. Getilgt wurden in diesem Jahr 555.000 Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung zum 31. Dezember wird sich auf 1159 Euro belaufen.