Mit einer kreisförmigen Anordnung auf dem Heroldsbacher Friedhof will der Architekt die strengen Linien der ältesten Friedhofsteile auflockern.
Östlich der Aussegnungshalle ist auf dem Heroldsbacher Friedhof schon seit einigen Jahren eine Fläche für weitere Gräber angelegt. Im nordöstlichen Eck sind schon einige Grabstätten belegt. Bedarf besteht derzeit in Heroldsbach vor allem an Urnengrabplätzen. Deshalb hat der Gemeinderat den Landschaftsarchitekten Jörg Cerwonka beauftragt, die vorhandene Erweiterungsfläche zu überplanen. Er stellte einen einzigen Entwurf vor, der nur im Bereich für Urnenbestattungen unter Bäumen Varianten aufweist. Den west-östlichen Hauptweg unterhalb der Halle führt er nach Osten fort und lässt ihn in mehrere Kreise münden, so dass der größte Teil des ausgewiesenen Areals sich um einen Mittelpunkt rundet. In mehreren Reihen ordnet der Planer dort Grabstätten an. In den engsten Kreisen Kleine für Urnen, etwa 80 auf 80 Zentimeter. In der Mitte könnte, so Cerwonka, ein Kreuz oder ein Marterl seinen Platz finden. Das stünde am höchsten Punkt der Anlage, die leicht nach außen abfällt. So kämen alle Grabsteine leicht zum Betrachter geneigt zum Liegen.
Der äußere Ring
Den äußersten Ring des Entwurfs bilden Familiengräber für Erdbestattungen. Insgesamt plant Cerwonka mit 26 neuen Familiengräbern für Erdbestattungen und 51 für je vier Urnen.
Mit der kreisförmigen Anordnung will Cerwonka die strengen Linien der ältesten Friedhofsteile auflockern. Deshalb möchte er auch die immergrüne Hecke am Ostrand zu grünen Gebüschgruppen auflockern. Ebenso hat er eine Reihe von Sitzbänken und Ruheplätzen eingeplant.
Bisher Rasenfläche
Solange die Gräber nicht belegt sind, wären alles Rasenflächen, die leicht zu pflegen sind. In der Nordostecke wird die bisherige Belegungsform in Reihen bis zum Beginn der Ringe fortgeführt. Unmittelbar neben der Aussegnungshalle hat Cerwonka den Platz für Baumbestattungen vorgesehen. Unter vier bis fünf (großen) Bäumen könnten Urnenkammersysteme in verschiedener Anordnung angelegt werden.
Systeme mit Stahlrohren
Diese Kammersysteme sind Stahlrohre, die bis zu vier Urnen aufnehmen können. Cerwonka empfiehlt sie sehr, vor allem, wenn man an eine Nutzungszeit von Jahrzehnten denkt, an denen die Bäume ihr Wurzelwerk ausbreiten. Die Röhren können wiederbelegt werden, ohne dass die Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen würden. Für Urnenbestattungen im freien Feld sind dagegen keine solchen Kammersysteme erforderlich.
Als Abschluss der Röhren können Gedenksteine mit und ohne Namen angebracht werden. Im Baumfeld ist nach Aussage des Planers Platz für 400 bis 600 Urnen, je nachdem, ob man Kammersysteme für zwei oder vier Urnen wählt. Gerade die Großen könnten auch zu einer Art Familiengrabstätten werden.
Kosten bis 300.000 Euro
Die Kosten bezifferte Cerwonka auf 250.000 bis 300.000 Euro. Der Preis hängt sehr davon ab, wie viele Urnenkammern eingebaut werden. Nicht eingerechnet hat Cerwonka die Kosten für eine eventuell notwendige Drainage. Diese könnte an lehmig-tonigen Stellen benötigt werden. Das klärt ein laufendes Bodengutachten. In den Entwurf hat der Planer aufgenommen, dass die Grabsteinfundamente seitens der Gemeinde als stabile durchlaufende Bänder erstellt werden. Das soll mehr Sicherheit gegen Absenken und Schiefwerden von Grabsteinen bieten. Martin Schmitt (FWOE) sah dies anders: Wenn die Angehörigen das Fundament erst nach Belegung erstellen ließen, wäre die Gemeinde flexibler. Insbesondere, wenn der Wunsch nach Urnengräbern in den nächsten Jahrzehnten zunähme.