Zwei Drügendorfer bekamen einen Preis für vorbildliche Waldwirtschaft. Sie bepflanzten einen steinigen Boden mit einem Mischwald.
Georg Wöhrmann und Hermann Först aus Drügendorf trotzten ihr Leben lang der "Langen Meile" im Eggerbachgrund, einer der trockensten und steinigsten Waldregionen in Oberfranken. Sie hatten früh schon erkannt, dass den Kiefernwäldern, die sie von ihren Vätern geerbt hatten, keine Zukunft beschert sein würde. Sie bauten nach und nach ihre Monokulturen in Mischwälder um. Zigtausende Pflanzen haben sie in den vergangenen Jahrzehnten zum Anwachsen gebracht. Dafür bekamen sie jetzt den Förderpreis für vorbildliche Waldwirtschaft der Waldbesitzervereinigung Kreuzberg (WBV).
Förster Matthias Jessen verdeutlichte die Leistung der Preisträger in seiner Laudatio anschaulich: "Nur wer weiß, wie schwer es ist, dort ein einziges, zartes Waldbäumchen in den scherbenhaltigen, steinigen Boden zu bekommen, bis die Wurzeln ihren Halt und Feuchtigkeit finden, kann das Lebenswerk der beiden ermessen." Erst nach Jahren der
Pflege, vom Einzäunen, dem Bewässern bis hin zum regelmäßigen Ausgrasen hat sich schließlich nach einem Jahrzehnt ein widerstandsfähiger Baum entwickelt. Dann ist das Gröbste geschafft und "wenn's amol a Baam is, is schod für jeden Baam", erklären die beiden eifrigen Waldumbauer.
Neben einen Geldpreis in Höhe von 100 Euro gab es einen besonderen, handgefertigten Pokal - natürlich aus Holz, jeder für sich ein Unikat. Die vier Baumhälften symbolisieren die vier Gebiete des Vereins und die vier Hauptbaumarten: Kiefer, Eiche, Fichte und Buche. Ein kleiner drehbarer eingebauter Würfel mit sechs Seiten soll den Zuwachs von einem Kubikmeter Holz pro Sekunde in den Wäldern symbolisieren und steht für den "Zukunftswald" mit mindestens sechs verschiedenen Baumarten, der so genannten "Risikostreuung".