Schnelle Autos, enge Straßen und fehlende Gehsteige. Die Zahl der Gefahrenquellen ist für den Fußgänger in Gräfenberg groß. Matthias Striebich sucht als Fußgängerbeauftragter nach Abhilfe.
Damit Fußgänger sicherer in der Stadt und in einigen Außenorten unterwegs sein können, hat Matthias Striebich (Grüne) als Fußgängerbeauf tragter der Stadt seine Gedanken in ein Konzept verwandelt und dem Stadtrat einen Zwischenbericht vorgestellt.
Sämtliche Kriterien, wodurch überhaupt Sicherheitsgefährdungen entstehen, und wie diese aus Sicht der Verkehrssicherheit und aus städtebaulicher Sicht gewichtet sind, listete er auf. Hohe Geschwindigkeit, keine Gehwege, Steigungen und Gefälle, die vielfrequentierte B2 neben dem Fußweg zu den Supermärkten außerhalb des Stadtzentrums zählen dazu.
Querungshilfen und Bodenwellen Um diese Probleme zu lösen, zeigte Striebich Möglichkeiten, wobei ihm durchaus bewusst ist, dass manche Vorschläge aufgrund der finanziellen Lage der Stadt noch nicht oder in nächster Zeit
überhaupt nicht umgesetzt werden können. Für umsetzbar hält Striebich Querungshilfen wie Zebrastreifen oder Inseln und Bodenwellen in der Fahrbahn.
Auch Geschwindigkeitsreduzierungen hält er für angebracht. Verkehrsberuhigte Zonen zu schaffen, sei ebenfalls machbar. Die Gehsteige sollten freigehalten werden, damit auch Mütter mit ihrem Kinderwagen dort fahren können. Neben der Kasberger Straße, der gesamten Bayreuther Straße und der Egloffsteiner Straße sei gerade die enge Bahnhofstraße eine Straße, die in der Prioritätenliste weit oben stehe. Dort betrachtet der Fußgängerbeauftragte eine Verengung auf eine Fahrbahn - eventuell mit einer Ampelregelung kombiniert - als sichere Variante.
Die Verkehrsüberwachung auf den ruhenden Verkehr auszuweiten, um die Gehsteige freizuhalten, gehört auch zu seinen Überlegungen Striebich würde gern Flyer verteilen, die mit Lösungsansätzen für die Beseitigung der Problematik werben: "Ich möchte eine Aufklärungs- und Imagekampagne für die Öffentlichkeit."
Eine Zwischensanierung des Pflasters am Marktplatz erwähnte er als zusätzlichen Punkt. Damit der Marktplatz wieder fußgängerfreundlicher wird. "Es ist ein Thema, das uns immer beschäftigen wird", sagte Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD).
Konzept findet Zustimmung Grundsätzlich fand Striebichs Konzept Zustimmung. Auch Hans Weber findet es gut.
Er mahnt aber, es nicht zu übertreiben, da es ausreichend Geschwindigkeitsbegrenzungen und 30er-Zonen gebe: "Sonst braucht man in einigen Jahren einen Kraftfahrzeugbeauftragten." Um die nächsten Schritte zum Thema Fußgängersicherheit zu sondieren, schlägt Bürgermeister Nekolla einen Arbeitskreis vor.
ISEK ist die Abkürzung für das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept für die Stadt. Die Stadt schiebt das schon viele Jahre vor sich her. Mit jeder Maßnahme müsse die Stadt zur Regierung und diese Maßnahme in langer Diskussion genehmigen lassen. Die Regierung ist der Meinung, man könne nicht von einer Maßnahme zum anderen Projekt hüpfen: Ein ausführliches Konzept muss her.
Dieses Konzept ist Verpflichtung, möchte man weiter Fördergelder.
VG-Geschäftsführer Stefan Kohlmann erklärte den Maßnahmenkatalog und erläuterte, dass auch denkmalpflegerische Unternehmungen erstellt werden, da diese gesondert von der Denkmalpflege bezuschusst würden. Hans Derbfuß (CSU) will sparen. "Um eine Liste auszuarbeiten, braucht man kein Büro", findet er. "Dann ist die Entwicklung für die nächsten zehn Jahre blockiert, weil es keine Förderungen gibt", entgegnet Nekolla. Sein
Vorgänger Werner Wolf (FW) erinnerte an die Stadtmauersanierung, oder das Hiltpoltsteiner Tor als Maßnahmen, die ohne Förderung nicht umsetzbar gewesen wären.