Glänzende Augen im ASB-Heim in Forchheim

1 Min
Ela Reisemann (l.) überreicht ASB-Heimleiter Sebastian Beetz (vorne in der Hocke) und einigen Bewohnern die Geschenke. Fotos: Schwind
Ela Reisemann (l.) überreicht ASB-Heimleiter Sebastian Beetz (vorne in der Hocke) und einigen Bewohnern die Geschenke.  Fotos: Schwind
Unter dem Christbaum der ASB liegen viele Geschenke.
Unter dem Christbaum der ASB liegen viele Geschenke.
 
 
 
 

Die behinderten Bewohner des ASB haben in den Tagen vor Weihnachten ihre Wünsche aufgeschrieben. Den Weihnachtsengel spielte die Wirtin eines Forchheimer Bierkellers.

Ob in einem der Geschenke wohl Bettwäsche mit dem Logo des FC Bayern verpackt ist? Heidi schaut sich die Präsente unter dem Weihnachtsbaum im Winterbauer-Keller in Forchheim genauer an, denn das hatte sich die Bewohnerin des Hauses am Gründelbach gewünscht. Das Haus wird vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) geführt.

Das Heim bietet Menschen mit Behinderung ein Zuhause - auch und gerade an Weihnachtsfeiertagen. In diesem Jahr wird in den Gruppen noch freudiger gefeiert, denn Ela Reisemann, die Chefin des Winterbauer Kellers, hatte eine ganz außergewöhnliche Idee. "Meine Tochter studiert in Regensburg. Und da habe ich so einen Wunschbaum für benachteiligte Kinder gesehen", berichtet Reisemann. Sie selbst hat fünf gesunde Kinder - und ist dankbar dafür.

"Wir jammern oft auf hohem Niveau und übersehen dabei, dass Menschen in unserer Umgebung wirklich Hilfe brauchen", sagt die Wirtin.
Vor allem auch Flüchtlinge kommen ihr in diesem Zusammenhang in den Sinn.
Da Reisemann mit der Idee etwas spät dran war, konnte ihr das Jugendamt nicht helfen. Sie wandte sich an den ASB und wurde dort an Sebastian Beetz, Heimleiter vom Haus am Gründelbach, verwiesen. "Das denkt man gar nicht. Aber sie hat uns mit ihrer Energie und Begeisterung angesteckt", sagt der Heimleiter.

Nicht teurer als 30 Euro

Ela Reisemann erstellte 52 Wunschblätter, die sie anschließend an einen Weihnachtsbaum hängte. Diese wurden von der ASB abgeholt und im Wohnheim von den 52 Bewohnern mit Hilfe der Betreuer ausgefüllt. Eine Bedingung war, dass der Wunsch einen Wert von 30 Euro nicht überschreiten durfte.

Danach wurden die Karten wieder am Baum angebracht. "Da wusste ich noch nicht, ob das klappt", erzählt die Wirtin und hatte schon Sorge, ob sie nicht 52 Geschenke selbst kaufen und einpacken musste. Doch ihre Kunden und Interessierte hatten große Freude an der Aktion, sodass am vergangenen Dienstag genügend Geschenke für die Heimbewohner unter Aufsicht des Weihnachtsmanns unter dem Christbaum lagen.

"Eine Dame hatte Angst, dass sie etwas Falsches kaufen könnte", erzählt Reischmann. Sie war von Geschäft zu Geschäft gelaufen, um ein 3D-Puzzle zu bekommen. Als sie es verpackt und auf den Keller gebracht hatte, nahm sie gleich noch zwei weitere Wunschzettel mit nach Hause. "Damit jeder etwas von der Aktion hat, bekamen die Schenkenden auch noch einen Kellerbrand", sagt Ela Reisemann.

Am Dienstag holten Bewohner des Wohnheimes die Geschenke ab. Heimleiter Beetz erinnert sich, dass eine Gruppe bereits ihre Feier hatte und ganz unglücklich war, dass die Geschenke zu diesem Zeitpunkt noch nicht da waren. "Unsere Bewohner haben sich das gemerkt und freuen sich riesig auf die Geschenke", erklärt Beetz.
Und auch Bewohner Hans-Georg ist voll weihnachtlichem Hochgefühl: "Wenn ich das Geschenk öffne, werde ich an den netten Menschen denken, der mir das gekauft hat."