Eine Kersbacherin hat in der Nähe der Mülldeponie in Gosberg drei gehäutete Tiere gefunden. Die Meinungen gehen auseinander, ob es sich um Füchse oder Katzen handelt. Zuständig für die Entsorgung der Kadaver scheint sich niemand zu fühlen.
Das Foto, das sich auf dem Computerbildschirm öffnet, ist schauderlich: Drei tote Tiere liegen nebeneinander im Gras, das Fell wurde ihnen abgezogen, die Haut leuchtet blutrot. Sabine Lindenberger hat die Tiere bei einem Spaziergang gefunden. Sie vermutet: Es sind drei gehäutete Katzen, die dort jemand einfach entsorgt hat.
Vergangene Woche ist sie mit ihren zwei Hunden in einem Waldstück in der Nähe der Mülldeponie Gosberg spazieren gegangen. Als sie gegen 14 Uhr zu ihrem Auto zurückgekommen ist, hat sie die Kadaver entdeckt. "Ich habe die Tiere fotografiert und die Fotos einer befreundeten Jägerin geschickt", berichtet Lindenberger. Am Kopf sei klar zu erkennen, dass es Katzenschädel sind.
Waren es Katzenfänger?
Die Kersbacherin ist alarmiert, schließlich lese man immer wieder von verschwundenen Katzen. "Das waren Lebewesen. Deshalb sollte man schon schauen, was mit ihnen passiert ist", sagt sie. Sie hat den Fund der Forchheimer Polizei gemeldet. Und dann passierte erst einmal nichts - gestern sollen die Tiere dort immer noch gelegen haben. Lindenberger ist fassungslos.
Wer genau für die fachgerechte Entsorgung der Tiere zuständig ist, sei " eine ganz schwierige Geschichte", wie Kreisjagdberater Erich Fiedler sagt. "Wenn er die Tiere nicht selbst geschossen hat, ist der Jagdpächter nicht zuständig", erklärt Fiedler. Wenn, sei es die Sache des Grundstückeigentümers. Generell dürfe jeder Jäger aus dem Landkreis Forchheim seine erlegten Füchse zur Mülldeponie in Gosberg bringen. Von dort werden sie dann in die Tierkörperbeseitigung nach Walsdorf gebracht, sagt Fiedler.
Der Jagdpächter des Jagdreviers, in dem die Tiere gefunden wurden, weiß von den gehäuteten Tieren. Ein Verwandter hat ihn auf die Kadaver in seinem Revier aufmerksam gemacht, dann hat der Jäger die Polizei verständigt. Er werde sich freiwillig um die Entsorgung kümmern. Er ist sich sicher: Es handelt sich bei den Tieren um Füchse.
Tiere einfach entsorgt
Der Fund sei nichts ungewöhnliches, seit einem Vierteljahr würden immer wieder Reste von Tieren im Revier auftauchen, darunter Abfälle von Rehen und von Wildschweinen. "Ich nehme an, dass ein Jäger ohne Revier die Abfälle dort entsorgt", sagt der Jäger. Das Abbalgen, wie das Häuten in der Jägersprache genannt wird, sei bei den Tieren fachgerecht gemacht worden. Bei den ausgebeinten Tieren sei es genauso gewesen.
Dass ein Jäger einem erlegten Fuchs das Fell abziehen darf, sei ganz normal. Dass das Tier danach nicht fachgerecht entsorgt wird, nicht. "Derjenige macht sich nicht einmal die Mühe, das zu vergraben", so der Jäger.