Fußgänger leben in Gräfenberg gefährlich

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In der Bayreuther muss sich ein Junge in Gefahr begeben, um weiterlaufen zu können.
In der Bayreuther muss sich ein Junge in Gefahr begeben, um weiterlaufen zu können.

Der Grüne Matthias Striebich macht sich zum Anwalt der Fußgänger. Seine Gefahrenanalyse teilen auch die anderen Räte.

Was ist für die Menschen in Gräfenberg wichtiger? Eine breite Straße oder dass Mütter den Kinderwagen auf dem Bürgersteig schieben können? Zu enge Straßen, keine oder viel zu schmale und dann auch noch zugespitzte Gehwege, fehlende Querungshilfen - die Situation für Fußgänger ist in Gräfenberg eher unbefriedigend. Einen Aktionsplan zur Verbesserung der Fußgängersicherheit hat jetzt Matthias Striebich (Grüne) gefordert. Im Gräfenberger Stadtrat veranschaulichte er jetzt mit einer Powerpoint-Präsentation das Gefahrenpotenzial im Gräfenberger Straßenverkehr.

"Die unbefriedigende Situation ist nicht wegzudiskutieren. Das ist aber auch dem mittelalterlichem Bau geschuldet", räumte Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD). Das Engagement Striebichs unterstützte Nekolla.
In seiner Präsentation brachte Striebich den Begriff vom "Share Space" ins Spiel.
Der Fachbegriff beschreibt, dass das die Fußgänger grundsätzlich Priorität genießen. Das kann sich beispielsweise in Tempobegrenzungen und breiten Gehwegen niederschlagen.

Probleme will Striebich vor allem in der Kasberger Straße erkannt haben. Dort überqueren Kinder die Straße an zahlreichen Stellen, ohne dass ihnen Schülerlotsen holfen. Dabei sind laut Striebich die Autos dort nicht selten über 50 km/h schnell. Und das bei großem Gefälle. Gerade im Sommer sind in der Egloffsteiner Straße zum Freibad viele Kinder unterwegs. Gehsteige finden sich dort allerdings kaum. Dafür donnern Autos und vor allem Lkws laut Striebich regelmäßig schneller als erlaubt durch die Straße.


Knifflige Situationen

Bei anderen Straßen klagt Striebich darüber, dass Motorräder, Autos und Mülltonnen die Gehwege verstellen. Das beziehe sich allerdings nicht alleine auf Gräfenberg. Auch in den Außenorten gebe es Straßen, einiges Gefahrenpotenzial hätten.

Es geht um Probleme, die es dort seit Jahrzehnten gibt. "Es verstärkt sich durch die zunehmende Anzahl der Autos. Die Fußgänger kommen als Schwächere zu kurz", sagte der ehemalige Bürgermeister und jetzige Stadtrat Werner Wolf (FW). Auch er begrüßte Striebichs Engagement um die Sicherheit im Straßenverkehr. Auch Bürgermeister Nekolla ist sich sicher, dass dieses Thema nie abschließend beendet sein wird. Egal welche Vorschläge man auch macht. Die knifflige Verkehrs- und Sicherheitssituation sei allein schon den historischen Bauten geschuldet.

"Ein Umdenken hat stattgefunden. Man muss nicht immer vor die Ladentheke fahren", strich Nekolla allerdings auch Positives hervor. Um die Situation zu verbesser, soll nun eine Prioritätenliste erstellt werden. Die daraus resultierenden Vorschläge will der Stadtrat anschließend mit dem Landratsamt absprechen.
Stellte sich noch die Frage, wer sich als Fußgängerbeauftragter künftig mit der Sicherheit im Straßenverkehr beschäftigen soll. Da gab es im Gräfenberger Stadtrat keine zwei Meinungen. Matthias Striebich soll es machen. Der Stadtrat honorierte damit sein Engagement und sein Fachwissen Fragen der Verkehrssicherheit.