Der Bayerische Rundfunk hat am Mittwoch die "Frankenschau Aktuell" live vom Katharinenspital übertragen. Oberbürgermeister Stumpf wurde mit den Forderungen der Bewohner konfrontiert. Zu einem Dialog kam es allerdings kaum.
Die Fronten sind weiterhin verhärtet. In einer Livesendung des Bayerischen Rundfunks (BR) wurde Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO) am späten Mittwochnachmittag mit den protestierenden Senioren des Katharinenspitals konfrontiert, die sich gegen den Abriss des Heims und ihre Umsiedlung wehren. Hinter den Bewohnern standen dabei vor allem Unterstützer, die über Facebook vom Protest erfahren hatten.
Einer davon ist Marcel Mende. Wie die meisten der Protestierenden hat er keine Angehörigen im Spital. Trotzdem sorgt sich der gebürtige Forchheimer um die Senioren, die bald ausziehen müssen und auf andere Heime verteilt werden sollen. "Persönlich dazustehen ist natürlich was anderes als einfach nur ein Like auf Facebook", sagt er.
Zusammen mit Freundin Jennifer und Sohn Emil ist er deshalb zum Altenheim gekommen.
Bevor BR-Reporterin Birgit Rosshirt auf Sendung geht, übt sie mit den Senioren noch demonstratives Kopfschütteln und Nicken. Erklärtes Ziel der Live-Sendung ist es, Stumpf mit den Forderungen der Senioren zu konfrontieren. Die wichtigsten Aussagen werden deswegen vorher mit den Bewohnern einstudiert. "Wichtig ist, dass wir zusammenbleiben", sagt Edith Rosenbaum aus dem Heimbeirat dann in der Live-Sendung. Die 93-Jährige tritt als Sprecherin der Heimbewohner auf und gibt sich kämpferisch. "Was unrecht ist, muss an die Öffentlichkeit." Zustimmung erntet sie dafür vor allem von den Unterstützern aus den hinteren Reihen, während die Heimbewohner meist still bleiben.
Laut wird es, als Stumpf erklärt, was im Falle einer tatsächlichen Heimbesetzung passieren würde: Das Personal würde ohne Bezahlung einfach nicht mehr arbeiten. Er glaubt aber nicht, dass es soweit kommt: "Die Senioren sind so vernünftig." Am Dienstag habe er mit Bewohnern und Betreuern ein sehr konstruktives Gespräch geführt.
Zu einem echten Dialog zwischen beiden Parteien kommt es in der Sendung nicht. Stumpf erklärt noch einmal, warum eine Sanierung nicht in Frage kommt, wird aber von einem Einspieler unterbrochen. Zur Hauptforderung der Senioren, geschlossen umgesiedelt zu werden, hält er sich vage: "Das kann ich nicht versprechen." Ab August würden den Senioren Angebote anderer Forchheimer Heime unterbreitet. Vielleicht sei es möglich, dass ein Großteil der Senioren zusammenbleibe.