Forchheimer Podium zwischen Bleizeit und Feenstaub

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Ann-Sophie Hauke
Ann-Sophie Hauke
 
 
Bernhard Hirschbeck erzählt von einer Erinnerung an seine Kindheit
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Uraufführung des neuen Prologs für den Weihnachtsengel mit Leuchtdiabolo und ganz ohne Worte
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Uraufführung des neuen Prologs für den Weihnachtsengel mit Leuchtdiabolo und ganz ohne Worte
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Michael Wuttke, ehemals Redakteur beim FT, erzählt in 15 Minuten über 40 Jahre redaktionelle Arbeit
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Frieda Schmitt begeistert mit einem selbst komponierten und zwei gecoverten Songs
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Rudi Neite ("jung, schön und freundlich") mit befreundeten Musikern aus Fürth
Rudi Neite ("jung, schön und freundlich") mit befreundeten Musikern aus Fürth
 

Das Offene Podium im Jungen Theater faszinierte mit Texten und Musik, aber auch mit Lichteffekten und Feenstaub.

Nur rechtzeitiges Erscheinen sicherte die begehrten Sitzplätze, wer dagegen erst kurz vor Beginn der Veranstaltung im Jungen Theater Forchheim eintrudelte, musste sich mit einem Stehplatz am Rand begnügen. Warum sollten die Künstler auch bis zum Broadway gehen, wenn es das offene Podium gibt.

Diesem Motto folgte an diesem Abend zum Beispiel auch Mike Wuttke mit einer Lesung. Der ehemalige Lokalchef und Redakteur des FT Forchheim schlug in einer kurzweiligen Viertelstunde den Bogen von der "Bleizeit" der Zeitung zur modernen Kommunikation mittels Twitter; er las auch fiktive Meldungen und erinnerte an den Ursprung des Forchheimer Adventskalenders.

Nochmal auf die Bühne

Auch wenn Frieda Schmitt im Alter von vier Jahren zum ersten Mal auf der Bühne des Jungen Theaters stand, absolvierte sie am Samstag Abend ihren ersten Soloauftritt und gab ehrlich zu: "Ich bin sehr, sehr aufgeregt". Doch für ihre Coverversionen bekam sie ebenso viel Beifall wie für ihr selbst komponiertes Lied und wurde für eine Zugabe noch einmal auf die Bühne geholt.

Anschließend verkündete die Gilde der Weihnachtsengel eine himmlische Botschaft und bot anstelle des gesprochenen Prologs die Uraufführung eines Prologes mit Leuchtdiabolo.

Ist Fabian Abbé schlaflos, wandert er hellwach durch die Nächte, fängt mit langzeitbelichteten Bildern die Bewegung der Sterne und das für menschliche Augen kaum vorhandene Licht ein. Er bearbeitet die Bilder nicht, sondern nutzt die Resthelligkeit oder leuchtet einzelne Objekte mit Taschenlampen und anderen Hilfsmitteln aus.

Die Fuchsenkrippe in Lebensgröße, gespielt vom SOKO, dem Organisationsteam des Offenen Podiums, bewegte sich - ganz wie das Original - nur dann, wenn Geld eingeworfen wird. Die Zuschauer füllten das Kollektenkörbchen und die Krippenfiguren bewegten sich.

Bernhard Hirschbeck, Steinbildhauer und Steinmetz, kam auf die Bühne und erzählte vom Grenzkonflikt seiner Kindheit, die er nahe des Limes verbrachte. Bewaffnet mit dem Ofenblech vom Poa als Schild wurde dieser - analog zu den Abenteuern der standhaften Gallier - von der Dorfjugend am Weißen Sonntag ausgetragen, allerdings fehlte der Zuspruch der Eltern. Mit Comedy ging der Abend weiter: Ann-Sophie Hauke ließ das Publikum an ihren Gedanken teilhaben, empörte sich darüber, dass die Welt so schlecht sei und verteilte Feenstaub, damit sie ein bisschen besser werde.

Die Musik von Gitarrist und Sänger Rudi Neite und seinen Freunden rundete diesen gelungenen Abend ab - und Hubert Forscht erinnerte daran, dass das nächste Offene Podium bereits am 9. Februar stattfinden wird.