Wie aus einem heruntergekommenen, aber denkmalgeschützten Haus ein stilvolles Wohndomizil wird, kann man in der Bamberger Straße 14 erleben. Zum Tag des Denkmals öffnet sich am kommenden Sonntag, 12. September, die Türe.
Mit "Number 10 Downing Street" kann es das Haus Nummer 14 in der Bambergerstraße von seiner Bedeutung her zwar nicht aufnehmen. Aber wenn man das Gebäude betritt, das einst als "Hotel de la cour de Baviere" gastronomische Repräsentanz ausstrahlte, umweht einen der Hauch der Geschichte.
Derzeit wird das Anwesen saniert und soll schon im nächsten Jahr stilvollen Raum für zwölf Wohnungen bieten. Dies wird hoffentlich auch dazu dienen, das Image der Bamberger Straße aufzupolieren, die mit ihren Kneipen, Dönerläden und Gebäude-Leerständen bislang eher den Ruf eines Problemviertels hatte."Mit der Sanierung stelle ich mir auch eine Initialzündung für weitere Verbesserungen vor", hofft Hauseigentümerin Marina Graetz. "Die Bamberger Straße hat Entwicklungspotenzial". Das glaubt auch Thomas Frank, der die Sanierung als Bauleiter betreut. Er verweist auf Nürnber-Gostenhof: Aus dem einst verrufenen Viertel sei jetzt ein Nobel-Quartier geworden.
Marina Graetz hat das Anwesen in der Bamberger Straße 2011 gekauft - es war in einem verwahrlosten Zustand.Aber sie erkannte den verblassten Glanz - ihr gefiel das Gebäude, "weil es so ein stolzes Haus ist". Auf dem Areal werden zwei Objekte saniert: an der Straße, in dem ehemaligen Hotel, sollen sechs Wohnungen entstehen, die zwischen 42 und 65 Quadratmeter groß sind. Im Hinterhof, wo sich einst eine Stallung befand, von der noch eine Tränke zeugt, werden ebenfalls sechs Wohnungen gebaut. Die jedoch werden mit bis zu 95 Quadratmetern deutlich größer. Mit der Sanierung angefangen wurde im vergangenen Februar. Zuvor waren allerdings statische Untersuchungen notwendig. "Man kauft eine Katze im Sack", gibt Marina Graetz zu. Das Gebäude habe in der ersten Umbauphase 1913 massiven Schaden genommen, betont Bauleiter Frank. Aber Frank kann hier auf seine zehnjährige Erfahrung in der Sanierung alter Gebäude bauen.
Ein Mehrgenerationenhaus
Das Sanierungsobjekt wird ein Schmuckstück werden - vom katakombenartigen Kellersystem, über das Treppenhaus, das bald eine prächtig restaurierte Holztreppe schmücken wird, bis zu den Zimmern, die im Erdgeschoss des Nebengebäudes durch Sandsteinsäulen und Bogengewölben ein stilvolles Wohnen in historischem Ambiente versprechen. Das Besondere: wer hier leben will, muss nichts kaufen - Marina Graetz wünscht sich eine nette Mietergemeinschaft aus mehreren Generationen.