Flutmulde komplett zugewachsen

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Statt Wasser sieht der Besucher in der Flutmulde Ebermannstadt nur noch Grün. Zu viel des Guten fanden die Stadträte Ludwig Brütting und Klaus Neuner und forderten Abhilfe. Foto: Josef Hofbauer
Statt Wasser sieht der Besucher in der Flutmulde Ebermannstadt nur noch Grün. Zu viel des Guten fanden die Stadträte Ludwig Brütting und Klaus Neuner und forderten Abhilfe.  Foto: Josef Hofbauer

Stadträte mahnen den untragbaren Zustand des Gewässers in der Ebermannstadter Flutmulde an. Die Bachbunge hat den Wasserlauf inzwischen nahezu komplett überwuchert.

Der Zustand des Stausees, der im Zuge der Hochwasserfreilegung in der Kohlfurt angelegt wurde, grenze zurzeit an Körperverletzung, fand Stadtrat Ludwig Brütting (FW) bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Der Erholungsraum am Eingang der Stadt, in dem Kinder baden und Modellbauer ihre Boote fahren lassen, sei zu einer Kloake verkommen. Zuständig für den Unterhalt des Gewässers sei das Wasserwirtschaftsamt in Kronach.

Brütting kritisierte auch den mangelnden Durchfluss, den ein Kraut verhindere, das alles überwuchert habe. Das ist schlimmer als das Springkraut. Bereits im vergangenen Jahr hätten städtische Mitarbeiter das Kraut mit hohem Aufwand entfernt. Nun habe es sich erneut angesiedelt.


Eine absolute Barriere

"Das Kraut ist eine absolute Barriere.
Es so dicht, dass nicht einmal mehr die Fische durchkommen", pflichtete Klaus Neuner (CSU) seinem Stadtratskollegen bei und forderte rasche Abhilfe. Dieser Zustand könne so nicht einfach hingenommen werden, fanden die beiden Stadträte. Bürgermeisterin Christiane Mayer (NLE) versprach, sich der Sache anzunehmen und das Wasserwirtschaftsamt zu kontaktieren.

Der zuständige Flussmeister Albert Groh kennt das Problem. Ursache sei die Bachbunge, eine ausdauernde, wintergrüne Sumpfpflanze mit am Grunde kriechenden, dann aufrechten, fleischigen Stängeln. Die Pflanze werde bis zu 60 Zentimeter hoch. "In unserem Pflegerhythmus rücken wir dem Wegerich-Gewächs regelmäßig zuleibe", erklärt Groh.

Allerdings müsse auch berücksichtigt werden, dass sich in der Flutmulde auch Wiesenbrüter angesiedelt hätten, so dass er nicht sofort einschreiten könne. Einen Teil, beim Seniorenheim, habe Groh bereits gemäht. Der Rest komme im Herbst dran. Dann soll die Flutmulde komplett ausgebaggert werden, damit das mehrjährige Kraut, das halb untergetaucht im Wasser liegt, im nächsten Jahr verschwunden ist.