Fesche Mode aus Franken

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Erwin Held und seine Lebensgefährtin Karin Haimann in ihrer fränkischen Tracht Foto: Roland Rosenbauer
Erwin Held und seine Lebensgefährtin Karin Haimann in ihrer fränkischen Tracht  Foto: Roland Rosenbauer

Karin Haimann und Erwin Heid wollen sich fürs Annafest im Stil der Heimat kleiden - und landen bei einer Egloffsteiner Schneiderin.

Erwin Held ist ein Mann des 21. Jahrhunderts. Seine Malerwerkstatt in Kersbach wird derzeit mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und durch eine Solartankstelle ergänzt. Er lebt gern hier und fühlt sich seiner Heimat sehr verbunden.

Aus diesem Grund hat er nach einer modischen Alternative zur allgegenwärtigen Oktoberfestmode gesucht. Fündig ist er bei der Egloffsteiner Schneidermeisterin Rosalie Postatny geworden, die sich seit einiger Zeit der erneuerten fränkischen Männertracht angenommen hat.

Roter Tuchstoff

Nach einer umfangreichen Beratung entschied sich Held für eine grüne Samtweste, wie sie früher neben der ebenfalls gebräuchlichen Weste aus rotem Tuchstoff in der gesamten Fränkischen Schweiz üblich gewesen ist.
Im 19.
Jahrhundert trug man dazu ein weißes Hemd sowie eine schwarze Lederbundhose oder lange Hosen nach städtischem Vorbild, den sogenannten "Pantalons". Warum also nicht ein modernes weißes Hemd und eine schwarze Hose dazu tragen? Eine solche Männerweste lässt sich vielfach kombinieren. "Ich wollte etwas, das von hier ist und zu festlichen Anlässen tragbar und schön aussieht" sagte Held. Auch seine Lebensgefährtin Karin Haimann aus Forchheim hatte sich bereits eine moderne Originaltracht zugelegt; farblich passend dazu sollte auch die Männertracht sein.

Beide freuen sich schon richtig auf das Annafest, um dort ihre fränkischen Trachten ausführen zu können. "Wir sind schon gespannt, wie das bei unseren Freunden und Geschäftskollegen ankommt" , sagt Karin Haimann.

Positive Reaktionen

Erste Reaktionen beim Kellertreff der Kreishandwerkerschaft hat es inzwischen schon gegeben. Die beiden freuten sich darüber, wie schnell von den meisten Anwesenden erkannt worden ist, dass "des wos von da ist".

Die allgegenwärtigen Dirndl und Krachledernen erwecken den Eindruck, als unterschätze der Franke das eigene Kulturgut. Um dem oberbayerischen Dirndl-Image etwas entgegen zu setzen, wollen die beiden deshalb ganz selbstbewusst in ihren neuen Trachten auf das Münchener Oktoberfest ím September gehen.
Bis dahin soll der Männerweste noch die passende langärmelige Jacke für die kühlere Jahreszeit folgen. Auch dafür gibt es schöne regionaltypische Schnitte und Materialien.