Enorme Trockenheit verursacht Straßenschäden in Leutenbach

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Symbolfoto: Heike Beudert
Symbolfoto: Heike Beudert

Die Gemeindeverbindungsstraßen in Leutenbach werden als gut eingestuft. Differenzierter sind die Ortsstraßen zu betrachten.

Das Ingenieurbüro Höhnen und Partner, Bamberg, ist von der Gemeinde Leutenbach beauftragt worden, eine Bewertung des Straßenzustands vorzunehmen. In einer gut besuchten Gemeinderatssitzung begrüßte jetzt Bürgermeister Florian Kraft (FW) den beratenden Ingenieur Christian Dremel aus Bamberg. Er gab eine Bewertung der Gemeindestraßen ab. Demnach teilte er den möglicherweise anfallenden Straßenunterhalt in kurzfristig, mittelfristig und langfristig ein. Generell stuft er die Gemeindeverbindungsstraßen als gut und ohne strukturelle Schäden ein. Differenzierter sind die Ortsstraßen zu betrachten. Dazu zählen die Rinnen und der Zustand des Abwasserkanals.

Eindringende Feuchtigkeit

Es gibt typische Abrisserscheinungen bei Schachtdeckeln und Querrisse, oft verursacht durch die enorme Trockenheit. Es gilt, Folgeschäden durch eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden, Abwasserkanäle müssen dicht sein. 25 bis 30 Jahre werden für die Haltbarkeit der Straßen erwartet. Nach einer Ersteinstufung sollte ein Sanierungskonzept erstellt werden. In Leutenbach wird die Notwendigkeit des Vollausbaus Kirchenplatz und Ehrenbürgstraße erwähnt. Kleinere Reparaturen können vom Bauhof ausgeführt werden, ansonsten wäre eine Fachfirma einzuschalten.

Überhitzter Markt

Freilich ist gut zu überlegen, wie man diese Firmen anlässlich eines völlig überhitzten Marktes und entsprechender Preise am günstigsten einbindet. Für die Sanierung über einen langen Zeitraum von 30 bis 35 Jahren nennt Dremel einen Betrag zwischen 2,8 und 3,3 Millionen Euro. Das bedeutet einen statistischen Schnitt von rund 100.000 Euro pro Jahr. Aufgrund der noch ungenauen Gesetzeslage muss zunächst abgewartet werden, welche finanziellen Fördermittel zu erwarten sind.

Antrag aus Oberehrenbach

Eine lebhafte Diskussion löste der Antrag des stellvertretenden Bürgermeisters Wilhelm Sponsel und des Gemeinderates Markus Breun (beide WvO aus Oberehrenbach) aus, ein Baugebiet im Bereich Mühläckerwiesen auszuweisen. Dafür wäre die Bauleitplanung entsprechend zu erweitern. Wie die Diskussion ergab, wären etwa acht bis neun Bauplätze denkbar. Konkret gibt es hierfür zwei Bauwillige. Bürgermeister Florian Kraft sagte, dass es keine verlässlichen Aussagen zu der Bereitstellung der Bauplätze seitens der Eigentümer gebe. Andere stimmen der Beplanung ihrer Grundstücke zu, machen aber klar, dass sie keineswegs verkaufen wollen und vielleicht in zehn Jahren selbst bauen wollen. In solchen Fällen sieht Kraft erhebliche Probleme, die Grundstücke im verträglichen finanziellen Rahmen erschließen zu lassen. Es würden sich damit Baulücken ergeben. Deshalb wird eine Beplanung vorerst zurückgestellt, bis neue Anhaltspunkte gegeben sind. Attraktiv erscheint eine Sozialraumanalyse, die mit Hilfe von der Caritas in der VG durchgeführt werden soll. Leutenbach stellte dafür die Weichen. Es wird der Bedarf im Seniorenbereich abgefragt. Als Modell gilt ein Projekt, was bereits in Bamberg praktiziert wird. Es geht um die Befragung der räumlichen Lebensbedingungen, gerade auch für Senioren und die möglichen Verbesserungen. Die Caritas bewirbt sich in diesem Zusammenhang für die VG Kirchehrenbach beim Deutschen Hilfswerk, Köln. Bei einer Realisierung fließen 90 Prozent an Fördermitteln. Die Arbeit erledigt die Caritas. Dabei wird ein Quartiermanager für ein Jahr halbtags angestellt, der die Analyse durchführt. Der VG kostet dieses Projekt rund 5000 Euro.

Kurz berichtete Kraft über die Sitzung des Schulverbandes Kirchehrenbach. Hier ist der Beginn der Schulsanierung im Sommer 2019 geplant. Die Umlage pro Schüler beträgt stolze 4080 Euro. Zurzeit besuchen 21 Kinder aus Kirchehrenbach, 15 aus Kunreuth, 13 aus Leutenbach, 19 aus Pinzberg, 15 aus Weilersbach und vier aus Wiesenthau die Mittelschule. Die Grundschule in Mittelehrenbach besuchen insgesamt 113 Schüler, 55 kommen aus Leutenbach, 58 aus Kunreuth. Aus der Verwaltungsgemeinschaft berichtet Kraft, dass die Umlage der VG 181.000 Euro beträgt, was eine Pro-Kopf-Umlage von 112 Euro bedeutet.

Bürgerversammlungen

Drei Bürgerversammlungen hat die Gemeinde Leutenbach bereits absolviert. In Ortspitz war ein wesentliches Thema der Erwerb des Anwesens Nr. 25 neben dem Feuerwehrgerätehaus. Das Wohnhaus soll abgerissen werden und so ein gestalteter Platz entstehen. Die vorhandene Scheune soll mit Bürgerbeteiligung renoviert werden. Im Zuge der einfachen Dorferneuerung sind Fördermittel angestrebt. In Mittelehrenbach strebt der Gemeinderat nach dem Willen der Ortsbewohner eine Tempo-30-Beschränkung vom Anwesen Böhm bis zum Brunnen und vom Ortseingang aus Kunreuth bis zur Brücke an. In Oberehrenbach wie auch in Mittelehrenbach sprachen die Bewohner auch das Thema Wasserversorgung an. Generell wird auch die Einbindung der noch eigenständigen Wasserversorgung Dietzhof in den gemeindlichen Verbund angedacht, um das Netz zu stabilisieren.