Zum Festakt 850 Jahre Heiligenstadt kam viel Prominenz aus der Politik. Der Heimatpfleger des Bezirks, Günter Dippold, hielt den Festvortrag.
In der ersten Indictio (Ankündigung) im 16. Königs- und 14. Kaiserjahr bestätigte der damalige Bamberger Bischof Eberhard dem Pfarrherrn Udalricus von Haldenstat den Bau einer Mühle bei der Kirche zur Verbesserung der Beleuchtung der Kirche. "So wurde die Marktgemeinde Heiligenstadt im Jahr 1168, wahrscheinlich zwischen Juni und September, zum ersten Mal urkundlich erwähnt", erklärte Heiligenstadts Chronist Dieter Zöberlein. Dieses Ereignis feierte die Marktgemeinde am Samstag mit viel Prominenz, aber ohne Bürger, nach einem Gottesdienst in der Oertelscheune. Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) begrüßte unter anderem den Landrat von Forchheim, Hermann Ulm (CSU), und den Landrat von Bamberg, Johann Kalb (CSU). Gekommen waren auch Monika Hohlmeier (CSU), Mitglied des Europäischen Parlaments, Emmi Zeulner (CSU), Mitglied des Deutschen Bundestages, Staatssekretär Thomas Silberhorn (CSU), Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz, Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Marktgemeinderäte, Bürgermeister der Region, Vereinsvorsitzende und Vertreter der Wirtschaft und der Kirchen.
"Nur Ehrengäste"
Einige Gäste hatten auch Geschenke dabei. Johann Kalb, der in seinem Grußwort meinte "das ist ja ein Drama, da sind ja nur Ehrengäste da, einer höher als der andere", überreichte Krämer eine Kopie der Urkunde.
Zusätzlich 900.000 Euro
Unerwartet war das Geschenk von Heidrun Piwernetz, denn sie informierte das Gremium, dass sich die Kofinanzierung des Freistaats Bayern für den Breitbandausbau verdoppeln werde. Das bedeutet für Heiligenstaat zusätzliche Mittel in Höhe von 900.000 Euro. Günther Denzler schwärmte von der wunderbaren Lage der Marktgemeinde Heiligenstadt und gab zu, dass er oft "die hervorragende Gastronomie" genieße. Der Heimatpfleger des Bezirks, Günter Dippold, meinte in seinem Vortrag, dass die Nürnberger 1503 Heiligenstadt als "ain gros dorf" bezeichneten und trug vor: "Aber es war mehr. Es war Sitz einer ausgedehnten Pfarrei, und es hatte in seiner gewerblichen Struktur Bedeutung fürs Umland." Das Publikum war begeistert von seinem Vortrag, der vom Streit der Ritter von Streitberg handelte oder den zusätzlichen Schutzgeldern, die jüdische Bewohner zu entrichten hatten. Am Ende genossen die geladenen Gäste ein Buffet und tauschten sich aus.
wo ist das problem, auch ich möchte wenn ich auf einer feier bin, nicht unbedingt jeden auf der feier mit dabei haben
@Supiter
Zitat von Heinrich: "die Prominenz feierte sich selbst mit einem Buffet auf Kosten der Bürger."
Das ist das Problem.
Aber nicht nur in Heiligenstadt werden die "kleinen" Bürger gerne und bewusst von der Politik nicht mehr wahrgenommen und übersehen.
Die Quittung folgt. Sicher nicht nur in Heiligenstadt.
ja mal ehrlich, auf wessen kosten sollten sie das fest und sich denn feiern, immer auf kosten der bürger, mit der quittung bin ich sehr skeptisch, wenns drauf ankommt, ziehen sie alle immer den #schwanz# ein und verhalten sich wie lemminge
@supiter
Wie mein Arbeitskollege mir mitteilte, wird am Wochenende in Heiligenstadt die Kläranlage mit einem Tag der "offenen Tür" gefeiert. Soweit er weis, sind dazu auch die Bürger eingeladen. Also, es geht doch.
Und, natürlich wird es auch in Heiligenstadt Bürger geben, denen die 850 Jahr-Feier und wie sie stattgefunden hat am Allerwertesten vorbei geht. Aber ein Teil der "Zaungäste" vom Samstag gehen nicht so einfach zum normalen Alltag über. Ich kann mich natürlich auch täuschen, dazu kenne ich die Mentalität der Heiligenstadter Nichtgeladenen zu wenig.
Zitat: "Dieses Ereignis feierte die Marktgemeinde am Samstag mit viel Prominenz, aber ohne Bürger...."
Wunderbar, die Prominenz feierte sich selbst mit einem Buffet auf Kosten der Bürger. So soll's sein. Das nennt man dann "Bürgernähe".