Laura Kreppelt heißt die Forchheimer Bierkönigin, die das gesamte Bierland vertritt. Mit repräsentativen Aufgaben hat sie schon Erfahrung.
Vor gut drei Jahren war Laura Kreppelt (19) noch ein Weihnachtsengel. Seit gestern ist sie die sechste Forchheimer Bierkönigin. Und damit auch die Botschafterin des Gerstensaftes in ganz Oberfranken.
Die 19-jährige angehende Bankkauffrau aus Buckenhofen setzte sich im Auswahlverfahren gegen fünf Bewerberinnen durch. Die Jury, bestehend aus Vertretern der vier Forchheimer Brauereien, Bürgermeister Franz Streit (CSU) und Wirtschaftsförderer Viktor Naumann, beurteilte Aussehen, Ausstrahlung und Aussprache. Von allen Bewerberinnen, darunter auch gestandene Frauen, überzeugte Laura am meisten. "Sie hat zudem Presse-Erfahrung und einen Bezug zum Bier", erklärt Franz Streit.
"Als Mitglied der Blaskapelle Buckenhofen trinken wir schon das eine oder andere Seidla", bekennt die Trompeterin, die vor allem helles Bier mag. "Egal von welcher Forchheimer Brauerei."
Amtsantritt am 26.
April Als Mitglied des Sinfonischen Blasorchesters des Musikvereins Buckenhofen wollte Laura beim Bieranstich auf dem Annafest nicht nur Trompete spielen, sondern auch spritzige Reden schwingen. Ihre Arbeitskollegen bei der Sparkasse seien besonders stolz, weil ausgerechnet im Jubiläumsjahr eine Mitarbeiterin des Geldinstitutes die heimische Brauerzunft vertritt. "Alle freuen sich riesig mit mir", sagt die 19-Jährige, die offiziell am 26. April bei der Eröffnung der Keller-Saison inthronisiert wird.
Auf sie warten pro Saison etwa 15 Auftritte. Höhepunkte sind dabei das Annafest und das Altstadtfest. Weil die Forchheimer Bierkönigin für zwei Jahre gewählt ist, darf sie als Forchheimer und Oberfränkische Bierkönigin den großen Jubiläums-Festzug anlässlich des 175. Annafestes im kommenden Jahr anführen. Der drohende Bier-Krieg gegen den Verein Bierland Oberfranken scheint beigelegt.
Vereinsvorsitzender Christof Pilarczyk hatte zum Entsetzen von Franz Streit bei der Jahresversammlung des Vereins die Coburger Radiomoderatorin Sabrina Lang als "erste oberfränkische Bierkönigin" präsentiert. Forchheim habe zwar die erste Bierkönigin in Oberfranken gehabt, doch der Titel erste oberfränkische Bierkönigin gebühre der Coburgerin, hatten Pilarczyk und Bernd Sauer, Geschäftsführer der Handwerkskammer für Oberfranken, argumentiert, was ihnen den Vorwurf der Wortklauberei einbrachte.
In einem Brief an Pilarczyk vom 6. Februar stellte Bürgermeister Streit noch einmal klar, dass die Stadt Forchheim 2005 die erste Forchheimer Bierkönigin gekürt habe.
In der gleichen Zeremonie wurde die bis dahin erste Bierkönigin Oberfrankens gekürt, unterstrich Streit und verwies darauf, dass die Forchheimer Bierköniginnen seit 2007 stets zwei Schärpen trugen: eine rot-gelbe mit der Aufschrift "Forchheimer Bierkönigin" und eine rot-weiße mit dem Schriftzug "Oberfränkische Bierkönigin".
Eine Reaktion darauf habe es bislang nicht gegeben, erklärt Wirtschaftsförderer Viktor Naumann. Allerdings betonen Bernd Sauer und Christof Pilarczyk, dass niemand den Forchheimern den Titel "Oberfränkische Bierkönigin" streitig machen wolle. Es sei alles ein Missverständnis gewesen. Der Berichterstatter habe das so geschrieben, als Sabrina Lang im Vorjahr bei einem landesweiten Wettbewerb zur Bierkönigin gekürt wurde.
Die Forchheimer indes reklamieren auch für Laura I. den Titel "Oberfränkische Bierkönigin". Sie repräsentiere die gesamte Oberfränkische Brauer-Zunft, in der die Forchheimer Brauer eine besondere Rolle spielen würden.